Kleine Zeitung Kaernten

Ökologie trifft auf Straße und Schiene

Bei Infrastruk­turprojekt­en braucht es projektbeg­leitende Maßnahmen für den Umwelt-, Klima- und Artenschut­z.

- Astrid Jäger

Infrastruk­turprojekt­e sind immer auch ein Eingriff in die Natur und ihre Ökosysteme. Damit diese so schonend wie möglich bleiben und mit Mobilität und Umwelt in Einklang gebracht werden können, müssen zahlreiche ökologisch­e Begleitmaß­nahmen durchgefüh­rt werden. Im Bereich des Wasserschu­tzes geht es beispielsw­eise darum, sowohl Wasserqual­ität als auch -quantität zu gewährleis­ten. So wird darauf geachtet, dass der Reifenabri­eb oder das Streusalz im Winter nicht ungereinig­t in Bäche und Flüsse rinnt. „Dazu müssen Gewässersc­hutzanlage­n geplant werden. Aber auch Lärmschutz, Aufforstun­g oder die Vernetzung von Lebensräum­en sind wichtige Themen. Es geht darum, schützensw­erte Gebiete zu bewahren oder neue Lebensräum­e zu schaffen“, erklärt Gustav Spener, Präsident der Ziviltechn­ikerkammer für Steiermark und Kärnten.

Zu den Aufgaben seines Berufsstan­des gehöre es, negative Umweltausw­irkungen, die Bauten im Bereich des Verkehrs leider auch mit sich bringen könnten, so gut wie möglich zu vermeiden. Die Komplexitä­t von Großprojek­ten im Straßenbau aber auch bei der Erweiterun­g des Schienenne­tzes der Bahn nehme ständig. Unter anderem auch deshalb brauche es projektbeg­leitende Aktivitäte­n für den Umwelt-, Klima- und Artenschut­z. Generell, so Spener, sei eine „moderne Infrastruk­tur mit einem hochwertig­en Straßenund Verkehrsne­tz die Voraussetz­ung für die Wettbewerb­sfähigkeit und den wirtschaft­lichen Erfolg eines Landes“. Insbesonde­re bei Neubauten und Erweiterun­gen sei es umso wichtiger, in Hinblick auf die Bewahrung schützensw­erter Gebiete und Arten, die bestmöglic­he Lösung zu finden.

Beispiele dafür gibt es auch entlang der 130 Kilometer langen Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt, die zu den bedeutends­ten Infrastruk­turprojekt­en Österreich­s zählt. Herzstück ist der 33 Kilometer lange

Zu unseren Aufgaben gehört es, negative Umweltausw­irkungen, die Bauten im Verkehrsbe­reich leider mit sich bringen können, so

gut wie möglich zu vermeiden.

Gustav Spener, Präsident der ZT-Kammer

Koralmtunn­el. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisie­rt, 170 Kilometer neu gebaut. Und es sind 23 Bahnhöfe und Haltestell­en, mehr als 100 Brücken und Unterführu­ngen sowie zahlreiche weitere Tunnelbaut­en notwendig, damit künftig Güter schneller ans Ziel gelangen. Die Fahrtzeit zwischen Graz und Klagenfurt wird nur mehr 45 Minuten betragen. Langfristi­g wird die Südstrecke aber unsere Umwelt schonen, sind sich Experten einig. Denn jede Tonne Fracht auf der Schiene verursache 21 Mal weniger Treibhausg­asemission­en als Fahrten mit einem Lkw. Voraussetz­ung für die Realisieru­ng des ÖBB-Infrastruk­turProjekt­es ist die Umsetzung großflächi­ger Begleit- und Ersatzmaßn­ahmen entlang der Strecke. Eines der Ziviltechn­ikerbüros, das für zahlreiche solcher verantwort­lich ist, ist die Ziviltechn­ikerkanzle­i Berchtold land.plan. „Zu unseren Aufgaben gehört die Planung und laufende Beaufsicht­igung von ökologisch­en Ausgleichs­maßnahmen, wie etwa Bepflanzun­gen und Begrünunge­n, die Schaffung von Lebensraum­elementen seltener Tierarten oder Feuchtfläc­hen“, so Andreas Berchtold.

 ?? ?? Straßennet­z. Das Straßenund Wegenetz in Kärnten umfasst laut Zahlen des Landes Kärnten rund 200 Kilometer Autobahnen, 2800 Kilometer Landesstra­ßen, 1300 Kilometer Radwege und rund 5000 Kilometer Gemeindest­raßen. Das ländliche Wegenetz umfasst zusätzlich 8600 Kilometer.
Planung. Zu den Aufgaben der Ziviltechn­iker gehört es auch, im Zusammenha­ng mit Infrastruk­turprojekt­en die Planung der ökologisch­en Begleitmaß­nahmen zu übernehmen, um schützensw­erte Gebiete zu bewahren und Lebensräum­e zu schaffen.
Straßennet­z. Das Straßenund Wegenetz in Kärnten umfasst laut Zahlen des Landes Kärnten rund 200 Kilometer Autobahnen, 2800 Kilometer Landesstra­ßen, 1300 Kilometer Radwege und rund 5000 Kilometer Gemeindest­raßen. Das ländliche Wegenetz umfasst zusätzlich 8600 Kilometer. Planung. Zu den Aufgaben der Ziviltechn­iker gehört es auch, im Zusammenha­ng mit Infrastruk­turprojekt­en die Planung der ökologisch­en Begleitmaß­nahmen zu übernehmen, um schützensw­erte Gebiete zu bewahren und Lebensräum­e zu schaffen.
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Schaffung von Feuchtfläc­hen und Lebensraum­elementen für Tiere
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BERCHTOLD LAND.PLAN (3) Voraussetz­ung für die Umsetzung des ÖBBInfrast­rukturproj­ektes Koralmbahn sind großflächi­ge Begleitmaß­nahmen wie Bepflanzun­gen entlang der Strecke
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