„Ich vermisse eine Begrenzung nach oben“
Die angekündigten Pensionserhöhungen stoßen bei unseren Lesern auf Kritik.
„Türkis-grünes Wahlzuckerl “, 20. 9.
Ich vermisse in der Ankündigung der Bundesregierung die Begrenzung nach oben. Warum werden alle Pensionen ab 1300 Euro um 1,8 Prozent erhöht? Also auch Luxuspensionen, die 10.000 oder 18.000 Euro hoch sind. Bei diesen beträgt die Erhöhung dann 180 bzw. 324 Euro pro Monat! Besser wäre eine Obergrenze, die mit der höchsten möglichen ASVGPension (etwa 3600 Euro) anzusetzen wäre. Alle Pensionen, die höher sind, sollten um einen fixen Betrag erhöht werden: 1,8 Prozent von 3600. Das wären 65 Euro, und nicht bis zu 324 Euro pro Monat. DI Walter Ziegler,
Feistritz an der Drau
Faire Lösung
Wäre nicht ein aus den verschiedenen Pensionserhöhungsbeträgen errechneter mittlerer Wert die fairste Lösung? Dieser könnte dann immer an die Inflation angepasst werden und alle bekommen gleich viel. So wäre das HickHack zwischen Experten und Politik beendet. Es ist schon interessant, dass Leute mit höhePension den anderen die Erhöhung neidig sind. Alle haben schließlich dafür gearbeitet.
Eines ist auch noch interessant: dass Leute mit Behinderung arbeiten und etliche gesunde Leute zu Hause sitzen und Vater Staat zur Last fallen. Wäre es nicht eine schöne Sache, wenn diese Leute (vor allem junge) sich wenigstens sozial engagieren könnten (z. B. Rotes Kreuz – Essen auf Rädern usw.)? Josef Rauscher, Radnig
Von oben nach unten
Wow, ist unsere Regierung großzügig! Da bekommen Pensionisten mit 1000 Euro brutto ganze 30 Euro mehr im Monat ... Es wäre besser, den Pensionsvertretern ihren Bezug von 10.000 Euro auf die Hälfte zu kürzen, oder kommen die Armen nicht mit der Hälfte aus? Das gilt auch für andere Großpensionen, dann könnte man den „Kleinen“auch mehr geben, ohne das Budget zu belasten. Nicht von unten nach oben verteilen, sondern umgekehrt, dann ist auch den Kleinen geholfen und die Reichen spüren es nicht. Robert Vale, Graz
Gegenteil von Solidarität
„Debatte um Strafen für ungeimpfte Arbeitslose“, 17. 9.
Wer Hilfe braucht, dem muss geholfen werden! Der österreichische Steuerzahler hilft: Jedes Jahr gehen mehrere Millionen an Arbeitslosengeldempfänger. Klar ist auch: Staatliche Unterstützung darf für Menschen, die arbeiten können, nicht zum Dauerzustand werden. Arbeitslosengeld, das abschlagsfrei auch an jene bezahlt wird, die nicht arbeiten wollen, ist das Gegenteil von Solidarität. Es wäre unsolidarisch den Arbeitnehmern gegenüber, die von ihren Abgaben die Arbeitslosen finanzieren. Und ungerecht gegenüber Menschen, die z. B. wegen eines Schicksalsschlags tatsächlich nicht arbeiten gehen können. Wer einen Job nicht annehmen möchte, obwohl er arbeiten könnte, muss deshalb auch weiterhin Kürzungen seiner Bezüge hinnehmen.
Wilfried Pichler, Möllbrücke
Recht auf Leistungen
Leitartikel „Ruhig etwas deutlicher!“, 17. 9. Jemand, der jahrelang gearbeirer tet hat, ohne jemals arbeitslos gewesen zu sein und eventuell jetzt das Pech hat, arbeitslos geworden zu sein, dem soll also das Arbeitslosengeld gekürzt oder vielleicht ganz gestrichen werden. Nur, weil man eine Arbeitsstelle nicht annehmen möchte, weil dafür die CoronaImpfung Voraussetzung ist. Jeder, der in das System einbezahlt hat, hat auch ein Recht, Leistungen daraus zu beziehen, ansonsten können wir unser System gleich abschaffen und jeder versichert sich selbst gegen Krankheit oder Arbeitslosigkeit (der größte Teil würde davon nicht profitieren)!
So lange es keine Impfpflicht gibt, empfinde ich diese Idee als eine bodenlose Frechheit. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sämtliche Impfstoffe nur eine bedingte Zulassung haben. Ich denke, in so einem Fall sollte jeder das Recht haben, für sich selbst zu entscheiden, ob er sich mit so einem Impfstoff impfen lassen möchte (Stichwort fehlende Langzeitstudien). Solidarität kann nicht einseitig beendet werden, nur weil es einer Mehrheit nicht gefällt.