Im Geist des Heiligen Vinzenz
Schwester Maria Hiltrud Filzmaier (69) ist die Oberin des Marienhofes, der heuer sein 40-jähriges Bestehen feiert.
Jeden Tag bereiten mir ,meine Kinder‘ eine große Freude, wenn ich in ihren Augen lesen kann, wie zufrieden sie sind und welche Freude sie am Leben haben“, sagt Schwester Maria Hiltrud Filzmaier, die Oberin der Barmherzigen Schwestern von Zams (Tirol), die den Marienhof in Maria Saal führen, der heuer seinen 40-jährigen Bestand feiert.
Im Marienhof werden Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene mit körperlicher und geistiger Behinderung betreut. Derzeit gibt es im Marienhof 39 Bewohner, die in fünf Wohngruppen leben.
Das Haus hat einiges zu bieten, wie etwa eine Tageswerkstätte, Beschäftigungstherapie, ein überdachtes Freischwimmbad, Physio- und Ergotherapie. In der Expositur der Volksschule Maria Saal wird Inklusion großgeschrieben. Die Schüler der örtlichen Volksschule und des Marienhofes besuchen einander regelmäßig.
Schwester Maria Hiltrud ist eine Frau der ersten Stunde. Als der Marienhof vor 40 Jahren eine Einrichtung für behinderte Menschen wurde, hat sie gemeinsam mit einer Mitschwester die Organisation übernommen. Und sie erinnert sich: „Wir haben mit fünf Kindern begonnen.“
Die Drautalerin hat ihre Berufsentscheidung nie bereut: „Es war mir immer eine große Freude mit Kindern zu arbeiten.“Mit den Jahren habe sie die bereichernde Erfahrung gemacht, dass man als Betreuer auch behinderten Menschen mehr Lebensqualität bieten kann.
Schwester Maria Hiltrud stammt aus einem sehr gläubigen Elternhaus: „Daheim wurde viel gebetet.“Ihre 93-jährige Mutter tut das heute noch und schöpft daraus ihren Lebensmut. Als Mädchen ist Maria Hiltrud nach Maria Saal gekommen, um in der dortigen Haupt- und Haushaltungsschule mit angeschlossenem Internat eine Kochlehre zu absolvieren. Dort hat sie das klösterliche Leben und die Barmherzigen Schwestern kennengelernt.
Bald reifte der Entschluss, in den Orden einzutreten, der in Zams in Tirol seinen Hauptsitz hat. Gründer Vinzenz von Paul hat sich auf dem Gebiet der Armenfürsorge einen Namen gemacht und gilt als Gründer der neuzeitlichen Caritas.
Auf ihre Zukunft angesprochen, meint Schwester Maria Hiltrud, dass sie ihren schönen Beruf so lange ausüben wolle, wie es ihre Gesundheit erlaube. Die Betreuung von behinderten Menschen sei zwar sehr fordernd aber schenke auch Liebe und Dankbarkeit. Diese Werte will sie noch lange erhalten.