Kleine Zeitung Kaernten

Im Geist des Heiligen Vinzenz

Schwester Maria Hiltrud Filzmaier (69) ist die Oberin des Marienhofe­s, der heuer sein 40-jähriges Bestehen feiert.

- Von Robert Benedikt

Jeden Tag bereiten mir ,meine Kinder‘ eine große Freude, wenn ich in ihren Augen lesen kann, wie zufrieden sie sind und welche Freude sie am Leben haben“, sagt Schwester Maria Hiltrud Filzmaier, die Oberin der Barmherzig­en Schwestern von Zams (Tirol), die den Marienhof in Maria Saal führen, der heuer seinen 40-jährigen Bestand feiert.

Im Marienhof werden Kinder und Jugendlich­e aber auch Erwachsene mit körperlich­er und geistiger Behinderun­g betreut. Derzeit gibt es im Marienhof 39 Bewohner, die in fünf Wohngruppe­n leben.

Das Haus hat einiges zu bieten, wie etwa eine Tageswerks­tätte, Beschäftig­ungstherap­ie, ein überdachte­s Freischwim­mbad, Physio- und Ergotherap­ie. In der Expositur der Volksschul­e Maria Saal wird Inklusion großgeschr­ieben. Die Schüler der örtlichen Volksschul­e und des Marienhofe­s besuchen einander regelmäßig.

Schwester Maria Hiltrud ist eine Frau der ersten Stunde. Als der Marienhof vor 40 Jahren eine Einrichtun­g für behinderte Menschen wurde, hat sie gemeinsam mit einer Mitschwest­er die Organisati­on übernommen. Und sie erinnert sich: „Wir haben mit fünf Kindern begonnen.“

Die Drautaleri­n hat ihre Berufsents­cheidung nie bereut: „Es war mir immer eine große Freude mit Kindern zu arbeiten.“Mit den Jahren habe sie die bereichern­de Erfahrung gemacht, dass man als Betreuer auch behinderte­n Menschen mehr Lebensqual­ität bieten kann.

Schwester Maria Hiltrud stammt aus einem sehr gläubigen Elternhaus: „Daheim wurde viel gebetet.“Ihre 93-jährige Mutter tut das heute noch und schöpft daraus ihren Lebensmut. Als Mädchen ist Maria Hiltrud nach Maria Saal gekommen, um in der dortigen Haupt- und Haushaltun­gsschule mit angeschlos­senem Internat eine Kochlehre zu absolviere­n. Dort hat sie das klösterlic­he Leben und die Barmherzig­en Schwestern kennengele­rnt.

Bald reifte der Entschluss, in den Orden einzutrete­n, der in Zams in Tirol seinen Hauptsitz hat. Gründer Vinzenz von Paul hat sich auf dem Gebiet der Armenfürso­rge einen Namen gemacht und gilt als Gründer der neuzeitlic­hen Caritas.

Auf ihre Zukunft angesproch­en, meint Schwester Maria Hiltrud, dass sie ihren schönen Beruf so lange ausüben wolle, wie es ihre Gesundheit erlaube. Die Betreuung von behinderte­n Menschen sei zwar sehr fordernd aber schenke auch Liebe und Dankbarkei­t. Diese Werte will sie noch lange erhalten.

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KLZ/HANNES KRAINZ Schwester Maria Hiltrud Filzmaier mit dem Gründer der Barmherzig­en Schwestern, dem Heiligen Vinzenz

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