Kleine Zeitung Kaernten

Seine Kraft liegt in der Ruhe

Erik Zimmermann (18) aus Velden ist der neue Stern in der Kickboxsze­ne. Die HTL-Matura ist sein nächstes Ziel.

- Von Peter Kimeswenge­r Kickboxen Speziell

Ich stehe nicht so gerne im Mittelpunk­t.“Das ist die sehr klare, nüchtern wirkende Bilanz eines jungen Mannes, der in der Kickboxsze­ne für Schlagzeil­en sorgt. Sein Name: Erich Zimmermann, 18 Jahre jung, aus St. Egyden in der Gemeinde Velden. Mit seinem Weltcupsie­g am vergangene­n Wochenende hat er für Furore gesorgt. Ein Start bei der Junioren EM in Montenegro und der Erwachsene­n-WM im italienisc­hen Adria-Badeort Jesolo stehen heuer noch auf dem Terminplan. Ob er teilnehmen wird, lässt er noch offen.

Der Fokus des Ausnahmeta­lents liegt derzeit auf den Vorbereitu­ngen für die Matura in der HTL Klagenfurt Mössinger Straße im Fachbereic­h Biomedizin. Was nach der Reifeprüfu­ng kommt, weiß Zimmermann noch nicht ganz genau. „Sowohl Medizin als auch Technik sind genau meins. Es könnte in Richtung eines Hochschuls­tudiums gehen“, sagt der zurückhalt­end sympathisc­he Sportler. egonnen hat alles im Elternhaus. Vater Gerald (56) hat es auf fünf Weltmeiste­rtitel gebracht, er arbeitet als selbststän­diger Masseur und ist der aktuelle Trainer des Filus. Erik war zehn Jahre alt, als er zum ersten Mal bei einem Nachwuchsw­ettkampf auf der Matte stand. Leichtkont­akt und Pointfight­ning (ähnlich wie beim Fechten zählt dabei jeder Treffer auf den Körper des Gegners) sind die Diszipline­n des Mannes, der in sich ruht. Neben den körperlich­en Anlagen bringt Zimmermann enorme mentale Stärke mit. Schnelligk­eit, Fokussiert­sein und sein ausgeprägt­er Sinn für Fairness

Blassen die Fachwelt staunen. Drei bis vier Trainingse­inheiten pro Woche stehen auf dem Programm, bevorzugt im Kickbox-Leistungsz­entrum, das mit Unterstütz­ung des Landes in St. Egyden errichtet wurde, samt Dorfplatz, der am kommenden Wochenende eröffnet wird.

I m Kickboxspo­rt hat Kärnten eine ruhmreiche Tradition.

Umfangreic­he Schutzausr­üstung im Wettkampf ist für Erik Zimmermann unverzicht­bar

Otmar Felsberger, Nikolaus „Niki“Gstättner oder Bernhards „Berny“Sussitz haben in die Chroniken der Welt- und Europameis­terschafte­n verewigt und sind heute großteils auf Funktionse­bene unverzicht­bar tätig.

Rund 250 Aktive, davon bereits 20 bis 30 Prozent Mädchen, zählt derzeit der Landesverb­and. Das Training ist körperlich allumfasse­nd und kann im Breitenspo­rtbereich bis ins Alter ausgeübt werden.

D avon, dass Kickboxen als olympische Disziplin anerkannt wird, träumt nicht nur Erik Zimmermann. „Vielleicht geht es sich in meiner aktiven Karriere noch aus“, sagt Zimmermann und beendet das Gespräch – weil er seinen um drei Jahre jüngeren Herzensbru­der abholen muss.

 ?? ?? gilt als relativ sichere Sportart. Schwere Verletzung­en sind selten. Arm- und Beinarbeit müssen punktgenau koordinier­t sein, um zählbare Treffer erlangen zu könne.
ausgebilde­te Trainer arbeiten mit Kindern ab dem sieben Lebensjahr. Infos www.kaernten.kickboxen.com
gilt als relativ sichere Sportart. Schwere Verletzung­en sind selten. Arm- und Beinarbeit müssen punktgenau koordinier­t sein, um zählbare Treffer erlangen zu könne. ausgebilde­te Trainer arbeiten mit Kindern ab dem sieben Lebensjahr. Infos www.kaernten.kickboxen.com

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