Teure Heizsaison? Gaspreise ziehen an
Viele Versorger warten aber noch ab. E-Control erwartet Anstieg von 20 bis zu 30 Prozent.
Als erstes Unternehmen in Österreich hat der deutsche Energiehändler Montana eine Erhöhung der Gaspreise angekündigt – per Anfang November. Das Unternehmen hat keinen Speicher und kauft Gas kurzfristig am Markt. Der Arbeitspreis werde laut dem Energieanbieter mit rund 100.000 Kunden in Österreich um 67 Prozent auf 5,8 Cent/ kWh steigen. Dazu muss erklärt werden, dass der Arbeitspreis nur ein Drittel des Endkunden-Preises ausmacht. Der Rest sind Netzgebühr und Energiesteuern.
Auch wenn sich die heimischen Versorger noch bedeckt halten mit möglichen Gaspreiserhöhungen, rechnet man beim Energieregulator EControl für den Großteil der Kunden in Österreich doch mit Preissteigerungen von etwa 20 bis 30 Prozent.
Bei der Energie Steiermark beobachte man „die Marktentwicklung auf den internationalen Energie-Börsen sehr genau und mit Sorge“, sagt Konzernsprecher Urs Harnik von der Energie Steiermark. „Die Preise gehen einheitlich stark nach oben. Die Daten werden von unseren Experten wöchentlich im Detail evaluiert. Damit befinden wir uns im Gleichklang mit nahezu allen anderen Energie-Unternehmen in Österreich.“
Für die Kelag sei eine Gaspreiserhöhung derzeit kein Thema, sagt Vorstand Manfred Freitag. Aber: „Wir beobachten die Entwicklung am Markt.“
So wartet auch die niederösterreichische EVN noch ab. Von einem Anheben des Preises wären nur rund 50 Prozent der Kunden betroffen. Die übrigen Kunden hätten langfristige Fixpreise. Eine Preisgarantie bis Anfang 2022 gibt es bei der oberösterreichischen Energie AG ebenso wie beim Stadtversorger Linz AG. Bereits angepasst wurden die Preise bei der Salzburg AG, und zwar im August. Allerdings wurden nur Strom und Fernwärme teurer, der Gaspreis wurde sogar gesenkt. Derzeit gäbe es keinen Bedarf für weitere Anpassungen.
Die Gaspreise waren auch Thema beim Treffen der EUEnergieminister. Energiekommissarin Kadri Simson will den Weg frei machen für direkte Eingriffe in den Energiemarkt durch die Staaten.