Die Notwendigkeit der Vorsorge
1000 Brustkrebsfälle wurden durch die Lockdowns nicht oder verspätet diagnostiziert.
Wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind, merkt man, wenn sie nicht durchgeführt werden. Während des ersten Lockdowns seien 60 Prozent weniger Brustkrebs-Neudiagnosen erfolgt, rechnete Christian Marth, Direktor der Uniklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Universität Innsbruck, vor. Und warnte vor den Folgen von nicht wahrgenommenen Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen.
Im zweiten Lockdown gingen Frauen immer noch zögerlicher zur Vorsorge – erneut nahmen um 30 bis 40 Prozent weniger die Empfehlung wahr. „Wir gehen davon aus, dass in ganz Österreich bei rund 1000 Frauen Brustkrebs nicht oder deutlich verspätet diagnostiziert worden und inzwischen deutlich weiter fortgeschritten ist“, sagte Marth. Doppelt so viele Patientinnen würden nun erst dann kommen, wenn sie bereits
haben. Er plädierte dafür, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. „Auch in Zeiten einer Pandemie darf man andere Krankheiten nicht vergessen“, appellierte der Mediziner anlässlich des BrustkrebsMonats Oktober. Je früher man Brustkrebs, übrigens die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen in Österreich, diagnostiziert, umso besser sind im Normalfall die Heilungschancen.
betrifft nicht ausschließlich Frauen, auch Männer können daran erkranken. „Selten, aber doch werden auch Männer in der Gynäkologie behandelt“, so Marth. 2018 erkrankten 63 Männer in Österreich an der Krebsform. „DaSymptome
„Auch in Zeiten einer Pandemie darf man andere Krankheiten nicht vergessen“, sagt Mediziner Christian Marth durch, dass Männer weniger Fettgewebe in der Brust haben, können Knoten zwar leichter ertastet werden. Im Gegensatz zu Frauen denken sie aber weniger daran, dass es sich um Brustkrebs handeln könnte.“Daher würden sie auch oft erst dann zum Arzt gehen, wenn die Symptome bereits da seien, sagte Marth.