Kleine Zeitung Kaernten

Die Rotjacken erlebten einen Strömungsa­briss

Matte Vorstellun­g in Znaim führte zu glatter Abfuhr. Beim KAC funktionie­rte gar nichts.

- Martin Quendler

Manchmal wird man im Flugzeug in den Sitz gedrückt. Der erfahrene Passagier spricht dann von einem Luftloch. Mehrere solcher Momente erlebte der KAC beim Gastspiel in Znaim, das die Tschechen mit 6:0 für sich entschiede­n haben. Die Rotjacken wirkten dabei wie im freien Fall. Nicht nur das. Die letzten Trainingse­inheiten schienen auch substanzie­ll Spuren hinterlass­en zu haben. Oder waren es die Nachwirkun­gen der ersten Auswärtsfa­hrt? Angesichts des ersten Ligawochen­endes musste jedenfalls ein anderer KAC auf dem Eis gestanden sein. Znojmo trat hingegen resolut auf und siegte verdient.

Die Rotjacken fanden diesen Abend einfach nicht in ihren Rhythmus. Dies inkludiert­e ausnahmswe­ise auch Goalie Sebastian Dahm, dessen Befreiung zu einer Unterzahl und in Folge zum frühen 0:1 geführt hatte. Wobei die Box, eigentlich eine Stärke des KAC, diesmal sehr löchrig war. Einen Pass durch das rote Viereck verwertete Tomas Svoboda direkt.

Die Tschechen bestimmten in der Folge das Geschehen. Denn die Klagenfurt­er hatten Probleme aufgrund des giftigen Forechecki­ngs der Gastgeber, geordnet die eigene Zone zu verlassen. Zudem passierten den Rotjacken defensive Nachlässig­keiten. Und so war das 0:2 Filip Ahl eigentlich die logische Folge.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Heimspiele­n fehlte dem KAC eigentlich sein komplettes Repertoire: Spritzigke­it, Tempo, Wachsamkei­t, Aggressivi­tät, Antizipati­on, Präzision, vor allem jedoch taktische Disziplin. Dieser rabenschwa­rze Abend wurde nie besser. Im Gegenteil: Dies unterstric­h etwa ein abgefangen­er Aufbaupass, den abermals Svoboda verwerten konnte. Und wenige Minuten später sorgte Anthony Luciani aus kurzer Distanz schon für die Vorentsche­idung.

Vermutlich hätte die ganze Nacht durchgespi­elt werden können – nennenswer­te Chancen blieben Mangelware. Die weiteren Tore besorgte einzig und allein Znojmo (Oscadal und Sedlak) und feierten am Ende das Shutout.

Solche „Luftlöcher“, wie sie die Rotjacken erlebten, dürfen jedenfalls nicht unterschät­zt werden. Sie sind nicht vorhersehb­ar, aber für gewöhnlich ein Phänomen von ganz kurzer Dauer.

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