Die Rotjacken erlebten einen Strömungsabriss
Matte Vorstellung in Znaim führte zu glatter Abfuhr. Beim KAC funktionierte gar nichts.
Manchmal wird man im Flugzeug in den Sitz gedrückt. Der erfahrene Passagier spricht dann von einem Luftloch. Mehrere solcher Momente erlebte der KAC beim Gastspiel in Znaim, das die Tschechen mit 6:0 für sich entschieden haben. Die Rotjacken wirkten dabei wie im freien Fall. Nicht nur das. Die letzten Trainingseinheiten schienen auch substanziell Spuren hinterlassen zu haben. Oder waren es die Nachwirkungen der ersten Auswärtsfahrt? Angesichts des ersten Ligawochenendes musste jedenfalls ein anderer KAC auf dem Eis gestanden sein. Znojmo trat hingegen resolut auf und siegte verdient.
Die Rotjacken fanden diesen Abend einfach nicht in ihren Rhythmus. Dies inkludierte ausnahmsweise auch Goalie Sebastian Dahm, dessen Befreiung zu einer Unterzahl und in Folge zum frühen 0:1 geführt hatte. Wobei die Box, eigentlich eine Stärke des KAC, diesmal sehr löchrig war. Einen Pass durch das rote Viereck verwertete Tomas Svoboda direkt.
Die Tschechen bestimmten in der Folge das Geschehen. Denn die Klagenfurter hatten Probleme aufgrund des giftigen Forecheckings der Gastgeber, geordnet die eigene Zone zu verlassen. Zudem passierten den Rotjacken defensive Nachlässigkeiten. Und so war das 0:2 Filip Ahl eigentlich die logische Folge.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Heimspielen fehlte dem KAC eigentlich sein komplettes Repertoire: Spritzigkeit, Tempo, Wachsamkeit, Aggressivität, Antizipation, Präzision, vor allem jedoch taktische Disziplin. Dieser rabenschwarze Abend wurde nie besser. Im Gegenteil: Dies unterstrich etwa ein abgefangener Aufbaupass, den abermals Svoboda verwerten konnte. Und wenige Minuten später sorgte Anthony Luciani aus kurzer Distanz schon für die Vorentscheidung.
Vermutlich hätte die ganze Nacht durchgespielt werden können – nennenswerte Chancen blieben Mangelware. Die weiteren Tore besorgte einzig und allein Znojmo (Oscadal und Sedlak) und feierten am Ende das Shutout.
Solche „Luftlöcher“, wie sie die Rotjacken erlebten, dürfen jedenfalls nicht unterschätzt werden. Sie sind nicht vorhersehbar, aber für gewöhnlich ein Phänomen von ganz kurzer Dauer.