Aus Mordversuch wurde „Freispruch“
Ermittlungen gegen 38-Jährigen nach einem Gutachten eingestellt.
Der Mann ist durch jedes strafrechtliche Netz gefallen.“Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, weiß, dass dieser Fall „ungewöhnlich und sehr selten“ist. Gegen den Klagenfurter (38) war vor Kurzem noch wegen Mordversuchs ermittelt worden. Jetzt mussten alle Ermittlungen eingestellt werden, der Mann ist frei und weiterhin unbescholten. Ausschlaggebend ist dafür ein psychiatrisches Gutachten.
Was war passiert? Am 2. Juni fuhr der Mann ins Klinikum Klagenfurt und wollte sich dort aufgrund einer Stresserkrankung behandeln lassen. Dabei wurde er von seiner Tante behandelt. Als die Frau auf die Toilette ging, folgte er ihr, riss sie im WC zu Boden und würgte
Der Mann ist durch jedes strafrechtliche Netz gefallen. Dieser Fall ist ungewöhnlich.
StA-Sprecher sie. Nur mit Mühe gelang es den alarmierten Pflegern, den 38Jährigen von seiner Tante wegzubekommen. Die Frau wurde bei der Attacke leicht verletzt.
Der Klagenfurter – er gab beim Verhör an, sich an nichts erinnern zu können – kam in Untersuchungshaft. Allerdings nur kurz. Dann musste er freigelassen werden. Ein psychiatrischer Sachverständiger kam zum Schluss, dass der Mann zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen ist. Gleichzeitig sei er aber nicht gefährlich, so der Mediziner.
Der Staatsanwaltschaft reichte das nicht, sie forderte ein ergänzendes Gutachten. Doch der Sachverständige blieb nicht nur bei seiner Meinung, er legte nach: Die psychische Erkrankung des Mannes sei nicht als seelische oder geistige Abartigkeit von höherem Grad zu bezeichnen und es seien auch Handlungen mit schweren Folgen nicht zu erwarten, erklärt Kitz das Gutachten. Gleichzeitig, so der Sachverständige, war auch eine Rauschtat durch die verabreichten Medikamente auszuschließen.
„Da ist uns gar keine andere Möglichkeit geblieben, das Ermittlungsverfahren gegen den Mann einzustellen“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft.