Kleine Zeitung Kaernten

Postma steht wieder auf eigenen Beinen

KAC-Verteidige­r Paul Postma feiert heute in Dornbirn sein Comeback. Und nimmt sofort auch Bruggisser­s Platz ein.

- Von Martin Quendler

Nach einer 0:6-Abfuhr hat ein Trainer zwei Möglichkei­ten. Entweder stellt er alles infrage und wird in der Kabine zum Berserker. Oder er schluckt seinen Frust runter, geht zur Tagesordnu­ng über, hält den Kurs – im vollen Bewusstsei­n, dass auch in den nächsten Wochen und Monaten nicht alles glattlaufe­n wird. Trainer Petri Matikainen traut man bei den Rotjacken beides zu. Aber er scheint die großen nach seiner höchsten Liga-Pleite vor dem Spiel gegen Dornbirn dennoch abgelegt zu haben. „Es war eine Niederlage. Ok, es war ein wirklich harter Abend. Aber das darf uns nicht verrückt machen. Wir sind nach einem guten Wochenende auf den harten Boden der Realität aufgeschla­gen. Das relativier­t die Siege gegen Wien und Innsbruck. Und vielleicht lernen wir daraus, dass nicht alles so einfach läuft“, erläutert der Finne nüchtern.

Lehren seien daraus gezogen worden, personelle Konsequenz­en folgten keine. Im Tor startet neuerlich Sebastian Dahm, der auf seinen Ex-Kollegen David Madlener trifft. Im Tor dürfte jedoch Lukas Herzog stehen. Samuel Witting nimmt die Position von Dennis Sticha in der Hundertpfu­nd-Linie ein. „Und Paul Postma ist heuer zum ersten Mal dabei“, verrät Matikainen.

Der 32-jährige Verteidige­r, der im Vorjahr bis zu seiner Verletzung so eingeschla­gen hatte (Zitat von KAC-TV-KomEmotion­en

mentator Marc Brabant: „Wenn der Postma zwei Mal klingelt“), wird wieder mit Clemens Unterweger ein Duo bilden. Laut Matikainen gilt er auch im Powerplay als gesetzt.

Hinter dem Rechtsschü­tzen liegt eine lange Krankenges­chichte. Er verletzte sich erst an der Schulter, dann folgte noch eine Blinddarme­ntzündung. Und im August zog er sich ja bei einem Testspiel eine Fußverletz­ung zu, fiel seitdem aus. „Es war wirklich frustriere­nd. Nach all dem, was im Vorjahr passiert ist, zurückzuko­mmen, und sich neuerlich so zu verletzen, dass man nicht spielen kann. Aber jetzt freue ich mich, wieder dabei zu sein“, zeigt sich Postma freudestra­hlend. „Es war kein Urlaub in den letzten Wochen. Ich habe viel trainiert, auch wenn ich nicht am Eis stehen durfte.“Sieben Defensiv-Kräfte sind in Vorarlberg dabei. Noch ist offen, wer siebenter Verteidige­r tatsächlic­h sein wird.

Eine Kleinigkei­t hat sich dennoch geändert. Der Kanadier hatte im Vorjahr mit RotjackenS­türmer Matt Fraser eine WG gebildet. „Im letzten Jahr wollten wir im Lockdown nicht alleine sein. Heuer wohnen wir getrennt. Seine Verlobte ist da und auch meine Freundin reist bald nach Klagenfurt“, erzählt Postma und fügt schmunzeln­d hinzu: „Matt und ich sehen uns oft genug in der Halle, wir brauchen eine Pause.“

Es würde überrasche­n, wenn dem KAC am Sonntag neuerlich so ein Auftritt „passiert“wie zuletzt in Znojmo. Denn Matikainen sagt auch: „Es war nur eine Niederlage, nicht fünf am Stück.“Und noch so eine Nacht mit schlechtem Schlaf will der Finne nicht erleben.

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GEPA/GÖTZHABER Der Kanadier Paul Postma verletzte sich am 16. Februar 2021 in Fehervar an der Schulter. Seitdem bestritt er kein Liga-Spiel mehr

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