Spacken usw.
Wie alle Menschen bin ich ständig darum bemüht, mich korrekt auszudrücken und meinen Wortschatz zu erweitern, weswegen mich ein jüngst mit Dörtchen geführtes Gespräch auch so erfrischt hat. Sie brachte mir da nämlich das Wort „Spacken“bei, das in ihrer norddeutschen Heimat einen beschränkten Menschen bezeichnet. Ich war erst wahnsinnig begeistert von dem Spacken, auch aufgrund der schönen Beispielsätze, die Dörtchen mir vorsagte („Na du Spacken hast wohl nicht alle Latten am Zaun“), aber als ich sie nachzusprechen versuchte, zeigte sich, dass die österreichische Lippe nicht für derart harte Konsonanten gemacht ist („Neiiin, das p muss so hart sein, dass es fast spritzt!“).
Ich bin also nach wie vor auf der Suche nach hübschen neuen Schimpfwörtern, auch weil die kindersicheren Varianten unserer wuchtigsten Schmähung alle entweder nach Garderobefehler klingen („Armloch“) oder nach angebohrten Fischen („Barschloch“,“Dorschloch“), was dem Ernst der Beschimpfung ja irgendwie auch nicht gerecht wird. Mein momentanes Lieblingsschimpfwort lautet „Afferl“, was einerseits meiner milden Konstitution entspricht und die Hoffnung in sich birgt, dass man sich noch ohne echte Grobheiten auseinandersetzen kann. Andererseits besteht hier natürlich immer die Gefahr, dass sich aus einem herzigen Afferl doch noch ein ausgewachsener Aff‘ entwickelt.