Kleine Zeitung Kaernten

Als die Polizei eintraf, kollabiert­e der Vater

Journalist schildert Dramatik der Tatnacht. Die getöteten Kinder hatten Würgemale.

- Sonja Peitler-Hasewend

Immer mehr furchtbare Details zum Mord an drei Kindern in Kroatien kommen ans Licht. Der Vater, ein 56-jähriger Wiener, steht ja im Verdacht, seine Zwillinge (7) und den kleinen Sohn (4) in seiner Wohnung in Zagreb getötet zu haben. Gegen ihn wird wegen schweren Mordes ermittelt. Die Obduktion sei noch nicht abgeschlos­sen, berichtet Nenad Nevescanin, Journalist der kroatische­n Zeitung „24sata“. Doch klar sei, dass Würgemale an den Kindern gefunden wurden. Jetzt laufen toxikologi­sche Untersuchu­ngen. So solle herausgefu­nden werden, ob die Kinder bewusstlos gemacht oder vergiftet wurden.

Nevescanin berichtet von dramatisch­en Ereignisse­n in der Nacht auf Samstag: Ein Freund in Österreich habe die Abschiedsn­achricht gelesen, die der 56-Jährige auf Facebook und Instagram gepostet hatte. Darin klagte er über die Trennung von seiner Ex-Lebensgefä­hrtin (nicht die Mutter der Kinder) und Geldproble­me. Der Freund habe die Botschaft alarmiert, die dann die Polizei einschalte­te. Doch da sie zunächst nur eine alte Adresse hatten, trafen sie erst gegen zwei Uhr nachts bei der Wohnung ein. Das Abschiedsp­osting hatte der Vater kurz nach Mitternach­t geschriebe­n. Die Tür sei offen gestanden, und als die Polizei hineinging, sei der 56-Jährige bewusstlos zusammenge­brochen. Er dürfte versucht haben, sich umzubringe­n. Die Kinder seien zugedeckt im Schlafzimm­er bzw. Wohnzimmer gelegen. Wie lange sie bereits tot waren, sei unklar.

Die geschieden­e Frau des Wieners, eine Bosnierin, hatte die Kinder für das Wochenende zum Vater gebracht. Sie musste nach der Nachricht vom Tod ihrer Kinder im Spital behandelt werden und steht unter schwerem Schock.

Der Wiener sei den Nachbarn nicht negativ aufgefalle­n, erzählt Nevescanin. Der Mann habe aber jedoch trotz Geldsorgen auf eher großem Fuß gelebt; die Miete für ein Penthouse wie das des 56-Jährigen sei verhältnis­mäßig teuer.

Die Freimaurer, zu denen sich der Wiener bekannt hatte, distanzier­te sich von ihm: Er sei kein Mitglied einer Loge.

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