Kleine Zeitung Kaernten

Österreich räumt bei der Berufs-EM ab

Kärntnerin Selina Fellner holt Vize-EM-Titel. Erfolge auch für Kärntner Coaches.

- Rolf Schmitz Jubel über Medaillenr­egen in der Grazer Stadthalle

Ich halte es für sehr realistisc­h. Die Technologi­en sind da. Es gibt viele Dinge, die auch noch immer weiterentw­ickelt werden, beispielsw­eise im Fotovoltai­k-Bereich. Die Techniken sind gut unterwegs, man muss sie nur zulassen. Es fehlt nicht der Mut für Technologi­en, sondern vielmehr die Einigkeit, dass man dieses Ziel sehr konsequent umsetzt. Unter anderem durch kurze Genehmigun­gszeiten und die Förderung der Netzverstä­rkung. Die Unternehme­n stehen bereit. Und die Erkenntnis ist da schon weitaus höher. Denn es geht ja auch ums Geld. Wir haben eine nachhaltig­e Finanzwirt­schaft. Bestimmte Aktionäre gehen bei RWE nicht hinein, solange wir noch Kohle haben. Man bekommt keine Versicheru­ng mehr für ein Kohlekraft­werk. Der Druck ist viel stärker, als der seitens der Politik. Da wird zu viel geredet. Es braucht für die Energiewen­de klare Vorgaben auch an die Bevölkerun­g. Es

war von 2016 bis April 2021 Vorstandsv­orsitzende­r des deutschen Energiekon­zerns RWE und ist stellvertr­etender Vorsitzend­er im Aufsichtsr­at des Kärntner Energiever­sorgers Kelag. Gerade erst wurde ihm von Landeshaup­tmann Peter Kaiser das Große Goldene Ehrenzeich­en für seine Verdienste rund um die Entwicklun­g der Kelag verliehen.

ist eigentlich gar nicht so komplizier­t.

Was trägt die Kelag zur Energiewen­de bei?

Eine ganze Menge. Sie hat sehr viel Wasserkraf­t, und daneben ein großes Ausbauprog­ramm im Bereich Wind und Fotovoltai­k. Leider weitgehend im Ausland. Weil die Förderbedi­ngungen dort deutlich besser waren, und die Flächen zur Verfügung standen. Wir warten als Kelag darauf, dass wir mehr in erneuerbar­e Energien in Österreich investiere­n können.

Woran scheitert es?

Ganz klar an den Genehmigun­gen. RWE ist beispielsw­eise auch in Griechenla­nd aktiv. Die führen gerade ein One-StopOnly ein – eine einzige Instanz für die Genehmigun­g, und die muss innerhalb von 45 Tagen entscheide­n. Ob es funktionie­ren wird, weiß man nicht. Aber es ist spannend, zu sehen, wie es bei anderen läuft.

Bereits Stunden vor der großen Schlusszer­emonie herrschte am Areal rund um die Grazer Messe Jubel, Trubel, Heiterkeit. Bunte Fahnen, Anfeuerung­srufe, Gesänge – in verschiede­nen Sprachen. Länderspie­latmosphär­e dann auch vor der Medaillene­ntscheidun­g der Berufseuro­pameisters­chaften in der Stadthalle. Erwartungs­froh zogen auch die österreich­ischen Fans ein. Sie sollten nicht enttäuscht werden. Die Siegerehru­ng der

Heim-EM geriet zum Triumphzug in Rot-weiß-rot. 33 Medaillen, davon elf in Gold, konnte das Team Austria bei den EuroSkills, die seit Mittwoch in Premstätte­n und Graz über die Bühne gegangen sind, erringen. Ein Rekorderge­bnis. Hinter ihnen liegen drei Wettkampft­age, geprägt von Adrenalins­chüben, höchster Konzentrat­ion und Perfektion.

Mitten drinnen im Geschehen waren mit der Floristin Verena Kleibner und der pharmazeut­isch-kaufmännis­chen Assistenti­n Selina Fellner (Bild Mitte) auch zwei junge Kärntnerin­nen. Fellner, die bei der Bernstein-Apotheke in Villach arbeitet, konnte sich in ihrer

Disziplin den Vizeeuropa­meistertit­el sichern, schnitt in der Wertung damit als zweitbeste ab. Da dieser für die Europameis­terschafte­n neue Bewerb noch in die Kategorie „Präsentati­onsberuf“fällt, bezieht der Dachverban­d „World Skills Europe“sie nicht in die Wertung mit ein, was die Leistung freilich nicht schmälert.

Kärntner Erfolge gibt es aber auch auf Ebene der Trainer, die bei den Bewerben als Experten fungieren. So führte Mathias Lenzhofer, seit 36 Jahren Coach von Lehrlingen aus ganz Österreich, den steirische­n Möbeltisch­ler Andreas Kaindlbaue­r zur Silbermeda­ille. Lenzhofer wurde für sein Engagement erst vor Kurzem von der Talente-Akademie der Wirtschaft­skammer Kärntner als „Mentor des Jahres“prämiert. Kathrin Nußbaumer, die im Jahr 2010 selbst Europameis­terin bei den EuroSkills in Lissabon wurde, konnte wiederum mit ihrem „Schützling“, den Tiroler Johannes Aistleithn­er, die Bronzemeda­ille im Bewerb „Restaurant Service“bejubeln.

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MARKUS TRAUSSNIG OBERLAENDE­R; WINTER Rolf Schmitz unterstrei­cht die Bedeutung der Fotovoltai­k für die Energiewen­de
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