Wenn die Welt allein nicht reicht
Die „Geschichte der Science-Fiction“als Comic: Ein Streifzug durch ein gar nicht weltfremdes Genre.
Science-Fiction ist nicht nur das bloße Geballere mit Laserkanonen, die Ästhetik von Androiden oder durch die Weiten des Weltraums rasende Raumschiffe. Wirklich kluge Science-Fiction verhandelt auch die Probleme der Gegenwart im Kleide der Zukunft: Man denke an George Orwells Roman „1984“, Arthur C. Clarkes „The Sentinel“(eine Erzählung, die Stanley Kubrick zum Film „2001 – Odyssee im Weltraum“inspirierte) oder Isaac Asimov und seine drei Robotergesetze, die er in einer Kurzgeschichte formulierte, um das Verhältnis von Mensch und Maschine zu bestimmen.
Xavier Dollo (Text) und der kanadische Zeichner Djibril Morissette-Phan haben sich in ihrer „Geschichte der Science Fiction“diesem Genre in Form einer Graphic Novel genähert. Der Sach-Comic spannt dabei den Bogen von Homers Odyssee in der griechischen Antike bis in unsere Zeit. Wegbereiter der Science-Fiction wie Mary Shelley (Frankenstein) oder Jules Verne (Von der Erde zum Mond) werden vorgestellt: Immer wieder werden dabei die Geschichten nicht nur erzählt, sondern man taucht gleich selbst in die Handlung ein und erlebt den Angriff der Marsianer auf die Erde, etwa in H. G. Wells’ „Der Krieg der Welten“. In einem eigenen Kapitel wird auch die Wichtigkeit der Frauen in der Geschichte der ScienceFiction hervorgehoben: beispielhaft sei Ursula K. Le Guin erwähnt, die in dem Roman „Planet der Habenichtse“die Frage stellte: „Wäre eine von Frauen regierte Welt besser, großmütiger und friedlicher?“
Bei aller Ernsthaftigkeit kommt aber eines beim Lesen nicht zu kurz – der Spaß. Der ist bei der Science-Fiction nämlich genau so wichtig.