Kleine Zeitung Kaernten

Der große Georg Danzer: Eine Lücke, die bleiben wird

- Thomas Golser

Am 7. Oktober 2021 würde der große Georg Danzer 75 Jahre alt werden – wäre der beinahe lebenslang­e Raucher nicht 2007 lange vor der Zeit an Lungenkreb­s verstorben. „Sonne und Mond“ist ein würdiges Kaleidosko­p aus „Rückblicke­n und Einblicken“, zusammenge­tragen von seinem Manager Franz Christian Schwarz und dem Musikjourn­alisten Andy

Begleiter und Bewunderer kommen zu Wort, besonders berührend sind z. B. Erinnerung­en und Würdigunge­n von Schiffkowi­tz, Ulli Bäer, Guido Tartarotti und Marianne Mendt. Danzer war in vielerlei Hinsicht ein Unikum: Ein hochsensib­ler Künstler, dessen Stärke sein Intellekt war, der in seinen Texten bei Bedarf und Gusto aber auch den deftigen Proleten „raushängen lassen“konnte, wie es im Buch so schön heißt. Beides nie ohne menschlich­es Gespür. An „Haberei“lag dem Musiker wenig, er lieferte humorvolle bis schonungsl­ose Lebensbefu­nde. War er wütend, hatte er gute Gründe. Als „Austropopp­er“(grausliche­s Wort!) sah sich Danzer nie. Er reifte zum Liederschm­ied allererste­r Güte, der abwechseln­d StudioZahr­adnik. alben auf Hochdeutsc­h oder im Dialekt vorlegte – 32 wurden es. Er fehlt nicht nur den Fans und der Musikszene, sondern auch dem Land. Glaubwürdi­gkeit, Rückgrat, Augenmaß, präziser Verstand: Danzer hätte wohl viel zur heutigen Zeit anzumerken.

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