Geeint und hartnäckig für die Bauern eintreten
Neues Bauernparlament mit erstmals sechs Fraktionen formierte sich. Siegfried Huber als Präsident angelobt.
Fordernde Zeiten und große Herausforderungen: Vor diesem Hintergrund wurde gestern zum Start der neuen fünfjährigen Periode des Kärntner Bauernparlaments Geschlossenheit eingefordert. Auf Schloss Krastowitz fand nach den Wahlen vom 7. November die konstituierende Sitzung der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer statt. Der Bauernbund als stimmenstärkste Fraktion stellt mit Siegfried Huber den Präsidenten. Er wurde von Landeshauptmann Peter Kaiser angelobt.
Huber bekräftigte sein Angebot zur Zusammenarbeit. „Das ist das, was die Bäuerinnen und Bauern jetzt von uns erwarten.“Die Kammer wolle weiter für die Politik und in der Sozialpartnerschaft „stabile und verlässliche Kraft sein“. Den Schutz des bäuerlichen Eigentums, den Ausbau des Dialogs mit der Gesellschaft sowie die Steigerung des bäuerlichen Einkommens nannte Huber als die drei Eckpunkte seiner Arbeit.
Kaiser strich die Klimapolitik, die Nutzung von Grund und Boden zum Nutzen der Menschen, hochwertige Tierhaltung und Qualität in der regionalen Lebensmittelproduktion als großen Herausforderungen der Zukunft hervor. Agrarlandesrat Martin Gruber nannte die Spannungsfelder für die Bauernschaft: Naturschutz und nachhaltige Bewirtschaftung, das Thema Großraubwild, das Verhältnis von Landwirtschaft und Tourismus zählen dazu. Er appellierte an die Vollversammlung, „hartnäckig zu sein“und „mit einer Stimme zu sprechen. Die Landwirtschaftskammer ist umso stärker, je geschlossener sie auftritt.“
Erstmals sind in der Vollversammlung sechs Fraktionen vertreten: Der Bauernbund hat 18 Mandate, FPÖ-Bauern 7, SPÖ 4, SJK 4, Liste Heimo Urbas 2, Grüne 1.
17 der 36 Mandatare sind neu im Bauernparlament, zehn Kammerräte sind unter 40 Jahre alt, der jüngste 23, so Huber. „Damit ist sichergestellt, dass auch die Anliegen der Jungbäuerinnen und Jungbauern in der Kammer starkes Gehör finden.“Mit Astrid Brunner (Bauernbund) gibt es zum ersten Mal in der 90-jährigen Geschichte der Kammer eine Erste Vizepräsidentin. Der Frauenanteil bleibt aber generell niedrig. Nur sieben der 36 Plätze sind von Frauen besetzt (zuletzt waren es acht).