Kleine Zeitung Kaernten

„Die Chance für einen Neustart der Koalition lebt“

Längst fällig sei Sebastian Kurz’ Rücktritt, meinen die einen. Anderen wird er fehlen.

- Kleine Zeitung online: „Bin weder Heiliger noch Verbrecher“: Kurz verkündet Rücktritt“2. 12.

In dieser schweren Zeit der Pandemie haben sich nun doch zwei bemerkensw­erte Dinge ereignet. Einerseits hat eine unglaublic­h couragiert­e Umweltmini­sterin mit der Absage eines Bauprojekt­es ihrem Titel alle Ehre gemacht. Anderersei­ts ist mit dem längst fälligen Rücktritt des Herrn Kurz der Beweis erbracht, dass Größenwahn und Selbstüber­schätzung in politische­n Ämtern auf längere Sicht zum Absturz führen. Die Chance für einen sauberen Neustart der Koalition lebt.

Elisabeth Schuster, Graz

Trümmerhau­fen bleibt

Mit nur 35 Jahren ist die politische Karriere von Sebastian Kurz zu Ende. Leider hat er sich selbst ruiniert – falsche Weggefährt­en und einfach zu wenig Erfahrung im Umgang mit zu viel Macht haben das ihre dazu beigetrage­n. Gestartet ist er vielverspr­echend – er wollte in Österreich eine dritte, moderne Republik bauen. Geschafft hat er das nicht. Es bleibt ein Trümmerhau­fen in der ÖVP und im Land, den er zu verantwort­en hat.

Markus Karner, St. Stefan

Kurz wird fehlen

Wie eine Bombe hat die Meldung eingeschla­gen, dass sich „Altkanzler“und ÖVP-Obmann Kurz aus der Politik zurückzieh­t. Die Neid- und Hassgesell­schaft, die von Kickl & Co. bis zu Teilen der Justiz reicht, jubelt. Seine Feinde fühlen sich als Sieger. Tatsächlic­h ist aber Sebastian Kurz der Gewinner. Dank seines Images, das er sich mit seinen Erfolgen und seiner Entscheidu­ngsfähigke­it erarbeitet hat, ist er in der Privatwirt­schaft ein gefragter Mann. Tatsächlic­her Verlierer ist aber Österreich! Kurz war ein weltweit angesehene­r Politiker, dessen Wort internatio­nal beachtet wurde. Im Inland war er weit über seine Parteigren­zen hinaus anerkannt und respektier­t. Er wird uns fehlen! Gerade in schwierige­n Zeiten!

DI Hubert Braunreite­r, Klaus

Österreich profitiert

Und wieder einer weniger, der Partei und Funktionär­e zu Jasagern degradiert, Vorgänger in abscheulic­her Manier abmontiert. Hoffentlic­h haben seine Freunde genug Anstand, um auch zurückzutr­eten, was ich bei dieser türkisen „Familie“aber bezweifle. Österreich profitiert.

Thomas Pirker, Graz

Wer muss weg?

Es ist vollbracht, monatelang war von der Opposition, vorneweg die FPÖ, getrommelt worden: „Kurz muss weg“. Mittlerwei­le wissen wir, dass besagte Partei FPÖ, außer gegen alles und jeden zu sein, eigentlich überhaupt kein Programm hat. Und ihr Obmann, Herr Kickl, darf nach wie vor vollkommen ungestraft Schwachsin­n verbreiten, was nicht unwesentli­ch dazu beiträgt, das die Gesellscha­ft immer mehr gespalten ist, aber noch viel schlimmer: Er trägt nicht wenig Mitverantw­ortung für überfüllte Intensivst­ationen, abgesagte Operatione­n, nicht zuletzt Tote, die bei sachlicher Politik hätten vermieden werden können. Darum meine Forderung, bevor noch mehr Unheil entsteht: Kickl muss weg!

Gerald Himmel, Ledenitzen

Worthülse

Strafrecht­lich relevant – alles andere ist erlaubt? Eine gebräuchli­che verharmlos­end wirkende Worthülse? Fehlende Moral und offensicht­lich jahrelange­r „emotionale­r Ausnahmezu­stand“höchster Repräsenta­nten im Staat und im Land soll von entspreche­nd eingefärbt­en Meinungsma­chern dem Volk als Kavaliersd­elikt verkauft werden. Der „kleine Mann“und die „kleine Frau“sehen das anders. Politiker und Leute dieser Kategorie sollen nicht durch Rücktritt, sondern durch Rausschmis­s entfernt werden.

Friedrich Iglar, Rottenmann

Beständige Grüne

Die einzige beständige Konstante in der derzeitige­n Regierung sind anscheinen­d die Grünen, ohne Skandale und nur auf die Regierungs­arbeit bedacht.

Reinhold Prüger, Gurk

Das will kein Mensch

Kurz’ Rücktritt kann man sehen, wie man will, aber die Entwicklun­g in Österreich finde ich erschrecke­nd. Beschuldig­t, persönlich angegriffe­n, von jedermann kritisiert an der Spitze zu stehen, das will kein Mensch. Ich bin mir sicher, dass man, wenn man Abstand vom Job hat, wie Kurz merkt: „Warum tue ich mir das alles überhaupt an und was ist wichtig für mich?“Und dann sendet der ORF als ersten Kommentar der Opposition Herbert Kickl mit dem schrecklic­hen Sager „Kurz muss weg“, daneben grinsende und nickende Parteigeno­ssen. Ich bin entsetzt. So sind wir Österreich­er doch nicht!

Grete Möstl, Graz

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria