„Die Chance für einen Neustart der Koalition lebt“
Längst fällig sei Sebastian Kurz’ Rücktritt, meinen die einen. Anderen wird er fehlen.
In dieser schweren Zeit der Pandemie haben sich nun doch zwei bemerkenswerte Dinge ereignet. Einerseits hat eine unglaublich couragierte Umweltministerin mit der Absage eines Bauprojektes ihrem Titel alle Ehre gemacht. Andererseits ist mit dem längst fälligen Rücktritt des Herrn Kurz der Beweis erbracht, dass Größenwahn und Selbstüberschätzung in politischen Ämtern auf längere Sicht zum Absturz führen. Die Chance für einen sauberen Neustart der Koalition lebt.
Elisabeth Schuster, Graz
Trümmerhaufen bleibt
Mit nur 35 Jahren ist die politische Karriere von Sebastian Kurz zu Ende. Leider hat er sich selbst ruiniert – falsche Weggefährten und einfach zu wenig Erfahrung im Umgang mit zu viel Macht haben das ihre dazu beigetragen. Gestartet ist er vielversprechend – er wollte in Österreich eine dritte, moderne Republik bauen. Geschafft hat er das nicht. Es bleibt ein Trümmerhaufen in der ÖVP und im Land, den er zu verantworten hat.
Markus Karner, St. Stefan
Kurz wird fehlen
Wie eine Bombe hat die Meldung eingeschlagen, dass sich „Altkanzler“und ÖVP-Obmann Kurz aus der Politik zurückzieht. Die Neid- und Hassgesellschaft, die von Kickl & Co. bis zu Teilen der Justiz reicht, jubelt. Seine Feinde fühlen sich als Sieger. Tatsächlich ist aber Sebastian Kurz der Gewinner. Dank seines Images, das er sich mit seinen Erfolgen und seiner Entscheidungsfähigkeit erarbeitet hat, ist er in der Privatwirtschaft ein gefragter Mann. Tatsächlicher Verlierer ist aber Österreich! Kurz war ein weltweit angesehener Politiker, dessen Wort international beachtet wurde. Im Inland war er weit über seine Parteigrenzen hinaus anerkannt und respektiert. Er wird uns fehlen! Gerade in schwierigen Zeiten!
DI Hubert Braunreiter, Klaus
Österreich profitiert
Und wieder einer weniger, der Partei und Funktionäre zu Jasagern degradiert, Vorgänger in abscheulicher Manier abmontiert. Hoffentlich haben seine Freunde genug Anstand, um auch zurückzutreten, was ich bei dieser türkisen „Familie“aber bezweifle. Österreich profitiert.
Thomas Pirker, Graz
Wer muss weg?
Es ist vollbracht, monatelang war von der Opposition, vorneweg die FPÖ, getrommelt worden: „Kurz muss weg“. Mittlerweile wissen wir, dass besagte Partei FPÖ, außer gegen alles und jeden zu sein, eigentlich überhaupt kein Programm hat. Und ihr Obmann, Herr Kickl, darf nach wie vor vollkommen ungestraft Schwachsinn verbreiten, was nicht unwesentlich dazu beiträgt, das die Gesellschaft immer mehr gespalten ist, aber noch viel schlimmer: Er trägt nicht wenig Mitverantwortung für überfüllte Intensivstationen, abgesagte Operationen, nicht zuletzt Tote, die bei sachlicher Politik hätten vermieden werden können. Darum meine Forderung, bevor noch mehr Unheil entsteht: Kickl muss weg!
Gerald Himmel, Ledenitzen
Worthülse
Strafrechtlich relevant – alles andere ist erlaubt? Eine gebräuchliche verharmlosend wirkende Worthülse? Fehlende Moral und offensichtlich jahrelanger „emotionaler Ausnahmezustand“höchster Repräsentanten im Staat und im Land soll von entsprechend eingefärbten Meinungsmachern dem Volk als Kavaliersdelikt verkauft werden. Der „kleine Mann“und die „kleine Frau“sehen das anders. Politiker und Leute dieser Kategorie sollen nicht durch Rücktritt, sondern durch Rausschmiss entfernt werden.
Friedrich Iglar, Rottenmann
Beständige Grüne
Die einzige beständige Konstante in der derzeitigen Regierung sind anscheinend die Grünen, ohne Skandale und nur auf die Regierungsarbeit bedacht.
Reinhold Prüger, Gurk
Das will kein Mensch
Kurz’ Rücktritt kann man sehen, wie man will, aber die Entwicklung in Österreich finde ich erschreckend. Beschuldigt, persönlich angegriffen, von jedermann kritisiert an der Spitze zu stehen, das will kein Mensch. Ich bin mir sicher, dass man, wenn man Abstand vom Job hat, wie Kurz merkt: „Warum tue ich mir das alles überhaupt an und was ist wichtig für mich?“Und dann sendet der ORF als ersten Kommentar der Opposition Herbert Kickl mit dem schrecklichen Sager „Kurz muss weg“, daneben grinsende und nickende Parteigenossen. Ich bin entsetzt. So sind wir Österreicher doch nicht!
Grete Möstl, Graz