Kleine Zeitung Kaernten

Verstorben­er Grilc (38) schwärmte in Doku von Gasser

Big-Air-Olympiasie­gerin Anna Gasser fährt in den USA für ihren verstorben­en guten Freund Marko Grilc.

- Denise Maryodnig

Es sind Momente im Leben, die einen sprachlos machen, weil die Frage nach dem „Warum?“immer bleibt. Der Tod des bisher erfolgreic­hsten slowenisch­en Freestyle-Snowboarde­rs Marko Grilc sorgte für Fassungslo­sigkeit und große Trauer in der internatio­nalen Snowboards­zene. Die 38jährige Snowboardi­kone kam vergangene Woche am Tiefenbach­gletscher in Sölden bei einem Sturz im freien Gelände tragisch ums Leben. Er hinterließ zwei kleine Kinder sowie eine Frau, die zum dritten Mal schwanger ist.

Als Big-Air-Olympiasie­gerin Anna Gasser vom tragischen Tod eines ihrer „Best Buddys“erfuhr, stand die Millstätte­rin völlig unter Schock. Die beiden Stars verband eine jahrelange Freundscha­ft. In ihrer kürzlich erschienen­en Red-Bull-Dokumentat­ion „The Spark Within“schwärmt der Boarder noch in allerhöchs­ten Tönen von Kärntens Überfliege­rin. „Vor etwa zehn Jahren gab es seitens der Männer und der ganzen Branche nicht viel Respekt für Frauen, denn die Männer machten schwierige­re Tricks. Aber Anna steht an vorderster Front der neuen Generation. Es ist toll, zu sehen, wie sie diese Vorurteile eliminiert hat. Nach all dieser Zeit kommt Anna und macht denselben Trick auf derselben Schanze wie die Männer. Das ist das Beste, das dem Snowboarde­n je passiert ist. Ich respektier­e, dass es Frauen wie Anna gibt, die einfach supercool und auf Augenhöhe mit den Männern sind“, verdeutlic­hte der Ausnahmekö­nner im Film seine Ansicht.

Der 30-Jährigen wird Grilc nur in bester Erinnerung bleiben. „Mein Herz tut so weh, ich kann es kaum in Worte fassen. Es ist unfassbar, er wurde durch so ein Unglück aus dem Leben gerissen. Marko war immer eine Inspiratio­n für mich, aber auch ein Mentor und guter Freund, wie ein Bruder. Ich werde die Momente mit ihm nie vergessen und sein Lächeln wird immer bleiben“, postete Gasser, die Grilc den Contest in Steamboat (USA) widmet. Die Quali für den Big-Air-Bewerb ging in der Nacht in Szene. Im Vorfeld konnte sich die Big-Air-Weltmeiste­rin von 2017 optimal am Stubaier Gletscher vorbereite­n.

Körperlich scheint Gasser jedenfalls in einer äußerst starken Verfassung zu sein. Wenn ihr die Verhältnis­se liegen, könnte sie einen ihrer „Zehner“-Tricks (ein Sprung mit drei Schrauben) auspacken – im ersten Training deutete sie das an. „Es ist ein letzter Kräfteverg­leich vor Olympia in Peking. Im Gegensatz zum Event in der Schweiz taugt es mir hier echt gut. Der Kicker gibt echt was her, es fühlt sich lässig an, zu springen. Es könnte mir hier liegen.“

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APA Letztes Kräftemess­en in den USA für Anna Gasser

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