„Wir leben nicht in einer Räterepublik“
Leserstimmen zum neu gegründeten Klimarat der Bürger: Skepsis auf der einen, Vorschläge auf der anderen Seite.
„Klima: Bürger sollen Politik Beine machen“, 12. 1.
Räterepublik Österreich rettet die Welt“wäre auch eine gute Überschrift für den Bericht über die Bestellung eines zufällig und repräsentativ ausgewählten (ein Widerspruch in sich!) Klimarates der Bürger. Wir leben nicht in einer Räterepublik, sondern in einer parlamentarischen Demokratie. Da beschließt das von den Bürgern gewählte Parlament Gesetze, die von der Regierung zu vollziehen sind. Wenn diese nicht richtig handelt, kann ihr das Parlament „Beine machen“, was wir gerade erlebt haben. Rätesysteme waren oft Vorläufer von Revolutionen, wie z. B. in Russland 1905 bis 1917.
Hat der fachlich kaum bewanderte Klimarat das Potenzial zur Stärkung des Vertrauens in die Demokratie? Da bestehen starke Zweifel. Der Klimarat wird das vorschlagen, was der Beirat aus den 15 (wie ausgewählten?) Wissenschaftlern und 15 geschulten (wie und von wem geschult?) Moderatoren suggeriert und was die Umweltministerin ohnehin tun will. Daher brauchen wir den Klimarat nicht, dessen Tätigkeit Steuerzahler finanzieren müssen. Kostspielige Maßnahmen in Österreich haben keinen messbaren Einfluss auf das Weltklima. DI Herbert Kulterer,
Sachsenburg
Unerschöpfliches Thema
Sehr geehrte Damen und Herren im Klimarat, nachdem ich kein Auserwählter bin, möchte ich Sie doch bitten, folgende Punkte in Ihre Betrachtungen einfließen zu lassen:
Wie umweltverträglich sind die einzelnen Klimamaßnahmen? Für mich der wichtigste Punkt, damit wir hier nicht falsch nachhaltig sind: Wie werden die alten, kaputten Produkte wie Solarpaneele, Windräder, Batterien, E-Autos, recycelt, entsorgt bzw. erneuerbar gemacht? Wie wird durch neue Radwege das Zubetonieren verhindert? Wie kann die Stromgewinnung vereinfacht werden? Soll man bei allen Flachdächern von großen Gebäuden Solaranlagen vorschreiben?
Weiters: teilweiser Stopp des Inlandsflugverkehrs (teilweise auch EU-Flugverkehr) durch ein besseres Bahnnetz mit Vollanbindung der Bahn an die Flughäfen (wegen der Langstreckenflüge), Windkraft auch bei Neubauten integrieren (gäbe schöne architektonische Varianten!), Gaskraftwerke belassen, da sie in Zukunft mit Biogasbzw. Wasserstoff betrieben werden können (verpflichtende CO2-Filter!)...
Sollten mir weitere Punkte einfallen, werde ich Ihnen schreiben, das Thema ist ja eigentlich unerschöpflich!
Georg Pachta, Maria Enzersdorf