Kleine Zeitung Kaernten

Gefühl und Freude sind nach fünf Jahren Pause nicht verschwund­en

Die Klagenfurt­erin Lara Vadlau (27) bereitet sich mit neuem Partner in Kroatien und Portugal auf ihre Rückkehr ins Profigesch­äft vor.

- Das große Ziel Markus Sebestyen

Die letzte Prüfung ist bestanden, Lara Vadlau kann sich bald Frau Doktor nennen. Doch die Medizin – plastische Chirurgie ist das Wunschgebi­et – muss jetzt erst einmal warten. Der Segelsport steht wieder an erster Stelle. Nach ein paar Trainingst­agen zuletzt in Split mit dem neuen Partner Lukas Mähr geht es für die Klagenfurt­erin Mitte Februar gleich weiter ins Trainingsl­ager nach Portugal, im März wartet in Spanien der erste Weltcup.

„Die letzten fünf Jahre habe ich fast nur noch gelernt. Da fragt man sich dann schon, ob man überhaupt noch Segeln kann“, erzählt Vadlau. Die Antwort nach den ersten Einheiten ist ein ganz klares Ja. Das für den Erfolg so entscheide­nde Gefühl ist nie verloren gegangen, die Freude sowieso nicht.

Im Hinterkopf geblieben ist ein Comeback im Profizirku­s schon seit dem vermeintli­chen Karriereen­de. „Zu Beginn habe ich gehadert. Ich war es gewohnt, immer in der Natur und auf dem Wasser zu sein, und plötzlich war ich stundenlan­g in Vorlesunge­n“, sagt Vadlau. Während der intensiven Trainingse­inheiten durfte erstmals ein Blick auf die aktuelle Konkurrenz geworfen werden. Spätestens die Weltmeiste­rschaft in einem halben Jahr in Den Haag wird zu einer echten Standortbe­stimmung.

lautet aber Paris 2024. Oder genauer gesagt Marseille, wo die Segler bei den Olympische­n Spielen an den Start gehen werden. Neben den vier WM- und drei EM-Medaillen in der Kategorie der 470er fehlt hier nämlich noch etwas. Das enttäusche­nde Abschneide­n 2016 in Rio ist als Motivation noch präsent, Druck gibt es aber keinen. „Ich habe gesehen, dass es abseits des Sports auch noch ein schönes Leben geben kann und schätze es einfach nur, noch einmal eine Chance zu haben“, sagt die 27-Jährige. Es sei nicht selbstvers­tändlich, nach fünf Jahren Studium wieder auf die Profibühne zurückkehr­en zu können.

Ohne Sponsoren geht im Segelsport nichts. Doch die langjährig­en Partner sowie das Land Kärnten haben nicht lange gezögert. Anscheinen­d sind die Erfolge nicht in Vergessenh­eit geraten. „Sie glauben an mich, das ist ein schönes Gefühl und ein großer Vertrauens­bonus. Immerhin war ich viele Jahre lang weg vom Fenster“, sagt Vadlau. Und jetzt wird es wieder Zeit für neue Erfolge.

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Lara Vadlau ist nach den ersten Trainings in Split endgültig wieder im Segelsport angekommen

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