„Straßen ,fordern‘ keine Menschenleben“
Leser zur Rechtslage in Sachen B-317-Ausbaustopp und zur eigentlichen Ursache von Unfällen.
Das Erkenntnis des – von mir sehr geschätzten – Gutachters Prof. Bußjäger über die Rechtswidrigkeit des Planungsstopps ist die eine Sache, die Conclusio (Schlussfolgerung), dass der Bau zu erfolgen habe, eine andere; nämlich die Meinung des türkisen Herrn Gruber. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Grubers Interpretation so seinem Gutachten zu entnehmen wäre. Das Gutachten fällt nämlich keine Urteile, sondern klärt eine Rechtsfrage.
Dass Gewesslers Planungsstopp mit dem Bundesfernstraßengesetz nicht vereinbar ist, mag ja sein, aber dieses österreichische Gesetz seinerseits steht ganz offensichtlich in Konflikt mit den europäischen Klimaschutzvorgaben. Und daher ist Gewesslers Vorgehen nicht nur legal, sondern sogar geboten. Mit anderen Worten: Das Bundesfernstraßengesetz hat EU-rechtskonform geändert und angepasst zu werden! Genau das tut Gewessler mit ihrem Vorgehen. Würde sie es nicht tun, hätten wir bald das gleiche Desaster wie seinerzeit mit der EU-Vorschrift über die Ärztedienstzeit.
In der Sache selbst: Straßen „fordern“keine Menschenleben, die sind einfach nur da und wollen gar nichts. Was diese Menschenleben kostet, sind vielmehr Dummheit und skrupellose Gewaltbereitschaft von AutofahrerInnen aller Altersgruppen. Und das – politisch geforderte – Wegschauen der Exekutive!
DI Markus Reicher,
Für Kontrollen sorgen
Es ist notwendig, die B 317 zu entschärfen. Es gibt aber kein Recht auf eine bestimmte Bauausführung. Deswegen wäre in einer ersten Stufe für die RadarKontrolle der Geschwindigkeit zu sorgen. Sollte sich erweisen, dass die Strecke dann immer noch gefährlich bleibt, müssten entsprechende Beschränkungen verordnet werden. Bekanntlich schützt eine Verringerung der Geschwindigkeit Menschen und Klima. Und ganz kurzfristig würde die Gefahr stark verringert, unter die Räder zu kommen.
Wolfgang Mayrhofer,
Persönlicher Boykott
Die Volksrepublik China führt jedes Jahr Tausende von Hinrichtungen durch. In den vergangenen Jahren landeten unzählige Falun Gong in den Internierungslagern. Ohne Gerichtsverfahren wurden sie oft zum Tode verurteilt. Ihre Organe erhielten Krankenhäuser. Muslimische Uiguren werden aktuell interniert. Dies alles billigen wir, weil der Sport ja so wichtig ist. „The games must go on!“, hieß es schon 1972 in München. Seit 2008 sehe ich mir keine Olympischen Spiele mehr an. Die Menschen in Asien hatten uns im Westen angefleht, die damaligen Spiele zu boykottieren. Wir hatten es nicht getan.
Der nächste Höhepunkt: Fußball-WM in Katar! Wie viele Tausende Tote bei der Errichtung der Stadien? Man weiß es schon gar nicht mehr. Egal! The games must go on! Der internationale Fußball ist für mich tot.
Ich wünsche mir alternative Sportveranstaltungen, halt welche, für die die Menschen nicht in Massen leiden und sterben müssen. Gerd Hülser,
Sport und Gesellschaft
Damen und Herren gibt es im Restaurant, auf Bällen, in der Kommunikation miteinander. Wenn ich im Sport, wie jetzt, den ganzen Tag von Sportlerinnen und Sportlern spreche, sind das aber Frauen oder Männer!
In deutschen TV-Sendern etwa sagt man schon meistens richtigerweise z. B. Frauenfußball oder Biathlon der Männer. Dame und Herr ist eine gesellschaftliche Anrede, im Sport geht es aber ums Geschlecht, also welches Geschlecht nun gerade einen Bewerb hat.
In österreichischen Zeitungen wird seit geraumer Zeit meist die richtige Bezeichnung gewählt, der ORF ignoriert weiterhin und kommentarlos alle Regeln.
Wolfgang Godai, Eberndorf
Nicht länger heucheln
Postenbesetzungen laufen sehr oft sehr parteipolitisch ab. So war es, so ist es. Liebe Spitzenpolitiker, heuchelt bitte nicht länger, steht einfach dazu! Auch wenn ihr diese Besetzungsentscheidungen aus den halb versteckten „Sidelettern“heraus in Kommissionen delegiert, schauen die Ergebnisse nicht so aus, als hätten sie eine Parteifärbung total verloren.
Karl Brunner,