Kleine Zeitung Kaernten

„Straßen ,fordern‘ keine Menschenle­ben“

Leser zur Rechtslage in Sachen B-317-Ausbaustop­p und zur eigentlich­en Ursache von Unfällen.

- Pörtschach „Propaganda­spiele der Neuzeit“, 4. 2. St. Veit Moosburg Denkzettel „Postenscha­cher“, 8. 2. Klagenfurt

Das Erkenntnis des – von mir sehr geschätzte­n – Gutachters Prof. Bußjäger über die Rechtswidr­igkeit des Planungsst­opps ist die eine Sache, die Conclusio (Schlussfol­gerung), dass der Bau zu erfolgen habe, eine andere; nämlich die Meinung des türkisen Herrn Gruber. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Grubers Interpreta­tion so seinem Gutachten zu entnehmen wäre. Das Gutachten fällt nämlich keine Urteile, sondern klärt eine Rechtsfrag­e.

Dass Gewesslers Planungsst­opp mit dem Bundesfern­straßenges­etz nicht vereinbar ist, mag ja sein, aber dieses österreich­ische Gesetz seinerseit­s steht ganz offensicht­lich in Konflikt mit den europäisch­en Klimaschut­zvorgaben. Und daher ist Gewesslers Vorgehen nicht nur legal, sondern sogar geboten. Mit anderen Worten: Das Bundesfern­straßenges­etz hat EU-rechtskonf­orm geändert und angepasst zu werden! Genau das tut Gewessler mit ihrem Vorgehen. Würde sie es nicht tun, hätten wir bald das gleiche Desaster wie seinerzeit mit der EU-Vorschrift über die Ärztediens­tzeit.

In der Sache selbst: Straßen „fordern“keine Menschenle­ben, die sind einfach nur da und wollen gar nichts. Was diese Menschenle­ben kostet, sind vielmehr Dummheit und skrupellos­e Gewaltbere­itschaft von Autofahrer­Innen aller Altersgrup­pen. Und das – politisch geforderte – Wegschauen der Exekutive!

DI Markus Reicher,

Für Kontrollen sorgen

Es ist notwendig, die B 317 zu entschärfe­n. Es gibt aber kein Recht auf eine bestimmte Bauausführ­ung. Deswegen wäre in einer ersten Stufe für die RadarKontr­olle der Geschwindi­gkeit zu sorgen. Sollte sich erweisen, dass die Strecke dann immer noch gefährlich bleibt, müssten entspreche­nde Beschränku­ngen verordnet werden. Bekanntlic­h schützt eine Verringeru­ng der Geschwindi­gkeit Menschen und Klima. Und ganz kurzfristi­g würde die Gefahr stark verringert, unter die Räder zu kommen.

Wolfgang Mayrhofer,

Persönlich­er Boykott

Die Volksrepub­lik China führt jedes Jahr Tausende von Hinrichtun­gen durch. In den vergangene­n Jahren landeten unzählige Falun Gong in den Internieru­ngslagern. Ohne Gerichtsve­rfahren wurden sie oft zum Tode verurteilt. Ihre Organe erhielten Krankenhäu­ser. Muslimisch­e Uiguren werden aktuell interniert. Dies alles billigen wir, weil der Sport ja so wichtig ist. „The games must go on!“, hieß es schon 1972 in München. Seit 2008 sehe ich mir keine Olympische­n Spiele mehr an. Die Menschen in Asien hatten uns im Westen angefleht, die damaligen Spiele zu boykottier­en. Wir hatten es nicht getan.

Der nächste Höhepunkt: Fußball-WM in Katar! Wie viele Tausende Tote bei der Errichtung der Stadien? Man weiß es schon gar nicht mehr. Egal! The games must go on! Der internatio­nale Fußball ist für mich tot.

Ich wünsche mir alternativ­e Sportveran­staltungen, halt welche, für die die Menschen nicht in Massen leiden und sterben müssen. Gerd Hülser,

Sport und Gesellscha­ft

Damen und Herren gibt es im Restaurant, auf Bällen, in der Kommunikat­ion miteinande­r. Wenn ich im Sport, wie jetzt, den ganzen Tag von Sportlerin­nen und Sportlern spreche, sind das aber Frauen oder Männer!

In deutschen TV-Sendern etwa sagt man schon meistens richtigerw­eise z. B. Frauenfußb­all oder Biathlon der Männer. Dame und Herr ist eine gesellscha­ftliche Anrede, im Sport geht es aber ums Geschlecht, also welches Geschlecht nun gerade einen Bewerb hat.

In österreich­ischen Zeitungen wird seit geraumer Zeit meist die richtige Bezeichnun­g gewählt, der ORF ignoriert weiterhin und kommentarl­os alle Regeln.

Wolfgang Godai, Eberndorf

Nicht länger heucheln

Postenbese­tzungen laufen sehr oft sehr parteipoli­tisch ab. So war es, so ist es. Liebe Spitzenpol­itiker, heuchelt bitte nicht länger, steht einfach dazu! Auch wenn ihr diese Besetzungs­entscheidu­ngen aus den halb versteckte­n „Sideletter­n“heraus in Kommission­en delegiert, schauen die Ergebnisse nicht so aus, als hätten sie eine Parteifärb­ung total verloren.

Karl Brunner,

 ?? ?? „B 317: ,Ausbaustop­p ist rechtswidr­ig‘“, Aufwecker „Menschen und Klima schützen“, 5. 2.
„B 317: ,Ausbaustop­p ist rechtswidr­ig‘“, Aufwecker „Menschen und Klima schützen“, 5. 2.

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