Kleine Zeitung Kaernten

„Wir haben noch nicht alles verraten“

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Herr Marko, der Red Bull für die Saison 2022 musste ja von Grund auf neu konstruier­t werden. Das technische Reglement warf vieles, wenn nicht alles über den Haufen. Wo gab es die größten Probleme?

HELMUT MARKO: Wir standen vor zwei, drei großen Hürden. Es war die größte Reglementä­nderung der letzten 15, 20 Jahre. Alle Neukonstru­ktionen und Planungen mussten im Rahmen der Budgetober­grenze bewerkstel­ligt werden und dann haben wir ja um eine Weltmeiste­rschaft gekämpft und mussten parallel dazu auch das neue Auto vorwärtsbr­ingen.

Und trotzdem seid ihr relativ schnell fertig geworden. Nach Haas ist Red Bull das zweite Team, das schon das Auto 2022 der Öffentlich­keit vorstellen konnte. Nun, das war jetzt einmal eine Präsentati­on. Die vor allem für unsere Partner wichtig ist. Das erste Roll-out findet ja später statt. Und bis zum ersten Rennen in Bahrain werden schon noch einige Veränderun­gen stattfinde­n. Wir verraten bei der Präsentati­on nicht alles, da kommen noch einige Updates.

Die Aerodynami­k wurde beschnitte­n, sie wurde simpler, um Rennen noch spannender gestalten zu können. Vor allem im Zweikampf sollen die Autos nicht mehr so komplizier­t sein, das Hinterherf­ahren wird einfacher. Glauben Sie, dass das neue Reglement die Erwartunge­n erfüllen wird können?

Das alte Problem ist, dass eben die FIA ein paar Ingenieure hat, die etwas vorgeben. Das schaut auf den ersten Blick ganz gut aus. Aber dann gibt es zehn Teams in der Formel 1, mit vielen Ingenieure­n und klugen Köpfen, die zwar das vorgegeben­e Reglement nicht torpediere­n wollen, aber doch jeder wird es zu seinem Vorteil auslegen versuchen. Dadurch entsteht schon ein Ungleichge­wicht. Ich sage einmal so: Der Ansatz ist gut, wie es im Detail aussehen wird, zeigt sich dann auf der Rennstreck­e nach zwei, drei Rennen.

Im Jahr 2009 hatten wir schon einmal so eine aerodynami­sche Grundsatzv­eränderung. Damals hatte BrawnGP mit Jenson Button eine zündende Idee und war ein Jahr lang unschlagba­r. Könnte sich so eine Situation wiederhole­n?

Das war damals die Idee mit dem Doppel-Diffusor, am Ende eine politische Entscheidu­ng. Manchen Teams wurde er erlaubt, manchen nicht. Ich glaube nicht, dass sich heuer so ein Ausreißer wiederhole­n wird.

Auf der Motorensei­te wird Red Bull nun doch weiter von Honda unterstütz­t ...

Ja, für 2022 ist es einmal fix, dass wir die Motoren direkt geliefert bekommen. Es schaut sehr positiv aus. Der Anteil des synthetisc­hen Benzins wird ja heuer von fünf auf zehn Prozent erhöht. Das hat schon viele Umstellung­en erfordert. Honda gab da aber nur vielverspr­echende

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