Kleine Zeitung Kaernten

Arnold Pucher, der „Nassfeld-Kaiser“, starb im 83. Lebensjahr.

Arnold Pucher, Pionier und Seilbahnka­iser des Nassfelds, ist im 83. Lebensjahr verstorben. Mit Kampfgeist entwickelt­e er die Region.

- Von Bettina Auer

Die Kärntner Tourismusb­ranche hat einen seiner größten Visionäre verloren. Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist Arnold Pucher, Pionier und Entwickler des Nassfelds, im 83. Lebensjahr verstorben.

1962 kam Pucher, der schon als Oberkellne­r im Turracher Hotel Jägerwirt vom eigenen Hotel geträumt hatte, aufs Nassfeld. Dort fand er lediglich einen 150-Meter-Lift, der mit einem Motor betrieben wurde, vor. Mit dem Wulfenia-Hotel, das 2013 an einen ukrainisch­en Investor verkauft wurde, errichtete er das erste Hotel am Nassfeld und schlug Wurzeln. 1977 gründete er mit Max RauPeter scher eine Seilbahnge­sellschaft und wurde zwei Jahre später Geschäftsf­ührer. Im Laufe der Zeit betrieb er auch unterschie­dliche Hütten. Als Erster holte er Schneekano­nen aus Amerika nach Kärnten. Mit viel Kraft trieb er die Erschließu­ng des Nassfelds voran, was ihm auch Gegenwind eintrug. Zuletzt führte er mit seiner Frau das Hotel Nassfeld, das er vor rund einem Jahr verkaufte.

„Ich habe einen sehr guten Freund verloren“, sagt Rauscher, den mit Pucher eine rund 60 Jahre währende Freundscha­ft „mit vielen Höhen und Tiefen“verband. „Wenn er sich ein Ziel vorgenomme­n hat, hat er unbeirrt dafür gearbeitet. Er in der Sache ein harter Verhandler, hat aber immer im Interesse der Region und nicht aus Egoismus gehandelt“, betont Rauscher. Darüber hinaus habe Pucher die Begabung, Menschen zu begeistern und zu motivieren, ausgezeich­net.

Kärntens Landeshaup­tmann

Kaiser würdigt Puchers Einsatz, seinen Kampfgeist und Willen, das Nassfeld immer positiv weiterzuen­twickeln und kondoliert der Familie. „ Pucher war der prägende und antreibend­e Motor, der die Erfolgsges­chichte des Skigebiete­s zeit seines Lebens immer weiter vowar

rangetrieb­en hat. Er hat, wenn mitunter auch hart und streitbar, maßgeblich dazu beigetrage­n, dass sich das Nassfeld zu einem der schönsten, größten und erfolgreic­hsten Skigebiete Österreich­s und weit darüber hinaus entwickelt hat und sich im In- wie im Ausland größter Beliebthei­t erfreut“, so Kaiser. Kärnten verliere mit Pucher einen Skigebiet- und Seilbahnpi­onier. Es liege nun an Puchers Mitstreite­rn, seinen Partnern, möglichen Investoren und den Beteiligun­gsverantwo­rtlichen, das Vermächtni­s Puchers – das Nassfeld positiv weiterzuen­twickeln – im Fokus zu behalten.

Aufgrund seiner herausstec­henden Verdienste für die touristisc­he Entwicklun­g der gesamten Region wurde Pucher auch zum Ehrenbürge­r der Stadtgemei­nde HermagorPr­essegger See gekürt. „Er ist einer von drei Ehrenbürge­rn. Ohne ihn hätte sich weder das Nassfeld noch die Region touristisc­h so stark entwickelt“, sagt Bürgermeis­ter Leopold Astner. Als Kommunalpo­litiker sei er „oft das Zünglein an der Waage“gewesen.

Für sein Lebenswerk als Pionier für das Nassfeld, Gailtal und den Kärntner Wintertour­ismus wurde Pucher auch 2013 mit dem Primus der Kleine-Zeitung-Jury ausgezeich­net.

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TRAUSSNIG Prägte den Kärntner Wintertour­ismus: Arnold Pucher

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