Schnauze voll
Ralf Rangnick hat das Nationalteam und das Land im Sturm erobert – sein Ärger über ein Remis gegen den Weltmeister lässt den geübten Österreicher staunen. Eine neue Mentalität ist eingezogen. Eine, die sich nicht zufriedengibt, sondern den Sieg als ständigen Begleiter fordert.
Als David Alaba ergänzte, dass der „Weg des Projekts“stimme und die Spieler „die Schnauze voll“vom Fußball vergangener Jahre hätten, war endlich auch Franco Foda als Wurzel allen Übels entlarvt. Der Satz des Kapitäns, das vermeintliche Nachtreten gegen den über Jahre vom Trainer aufoktroyierten Fußball wurde empfangen und begrüßt wie Regen in der Wüste. och Alaba stellte einen Tag später klar: Das Team habe seit 2009 immer wieder gut gespielt. Die „Schnauze voll“habe er nur, weil sich das Team gute Leistungen oft selbst verderbe und verdorben habe.
Diese Interpretation ist viel sympathischer. Das Team will siegen – und sagt das auch. Vom „... immerhin ein Remis ...“hat man eben die Schnauze voll.
Michael Schuen
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