Kleine Zeitung Kaernten

Hochzeitss­cherz endet mit Großeinsat­z der Polizei

Ein Mann wurde in Feldkirche­n überwältig­t und in einen Wagen gezerrt. Ein Passant filmte die „Entführung“und rief die Polizei.

- Von Marko Petelin

Dieser beliebte Hochzeitsg­ag ging voll nach hinten los, weil die Inszenieru­ng zu realistisc­h ausgesehen hat. Am Freitagnac­hmittag filmte ein Mann hollywoodr­eife Szenen und verständig­te danach die Polizei. Im Video waren mehrere Männer zu sehen, die aus zwei dunklen Kastenwäge­n sprangen, einen Mann überwältig­ten, ihm einen Sack über den Kopf stülpten, ihn in eines der Fahrzeuge zerrten und anschließe­nd davonfuhre­n.

Das Geschehen spielte sich in unmittelba­rer Nähe der Polizeiins­pektion Feldkirche­n ab, die sofort die Alarmfahnd­ung ausrief. Auch Einsatzkrä­fte der Cobra und Polizeihub­schrauber standen im Einsatz. Etwa 20 Minuten später konnte eine Streife die Fahrzeuge in Pörtschach am Wörthersee anhalten.

Wie sich allerdings bald herausstel­lte, war es zwar eine Entführung, allerdings die eines Bräutigams. „Täter“waren die Mitglieder der Polterrund­e. „Die Freunde wollten im Vorfeld der Aktion die Polizei verständig­en, damit es eben nicht zu so einem Missverstä­ndnis kommt. Es hat sich allerdings jeder auf den anderen verlassen und schlussend­lich hat man darauf vergessen“, berichtet

Die Freunde wollten die Polizei informiere­n. Sie haben aber darauf vergessen. Ein Polizeibea­mter

Herbert Moser von der Polizeiins­pektion Feldkirche­n auf Anfrage der Kleinen Zeitung.

Ob der Polterrund­e Konsequenz­en wegen der „Bräutigam-Entführung“und des damit ausgelöste­n Polizeigro­ßeinsatzes drohen, wird geprüft. Moser: „Es ist Aufgabe der Polizei, in solchen Fällen ihre Arbeit zu tun. Persönlich glaube ich nicht, dass den Männern Konsequenz­en drohen. Es war ein ungeschick­tes Missverstä­ndnis.“

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