Eine Seife fürs viele Trösten?
Mitte Juni glühen unsere Eltern-WhatsAppGruppen besonders heiß: Vor dem Sommer sollen die Pädagoginnen ihren verdienten Dank bekommen. Wie genau, darüber wird eifrig diskutiert: Ein Blumenstöckerl fürs Trösten? Eine Duftseife fürs viele Nasenputzen? Vielleicht ein
T-Shirt mit bunten Kinderhandabdrücken fürs In-denMittagsschlaf-Begleiten? Oder doch eine Bonbonniere fürs unermüdliche ZumGemüseessen-Motivieren?
Alle Vorschläge sind schön, und man kann nicht laut genug „Danke“sagen für die Bildungs- und Bindungsarbeit, die tagtäglich in österreichischen Kindergärten passiert. Noch schöner wäre aber: Wenn Pädagoginnen und Pädagogen auch nur ansatzweise so viel bezahlt bekämen, wie ihre Arbeit wert ist. Wenn das österreichweit einheitlich wäre, weil schwer zu verstehen ist, warum dieselbe Arbeit in der Steiermark weniger wert sein soll als in Wien. Wenn weniger Kinder in jeder Gruppe wären, und dafür mehr Zeit für jedes einzelne. Die Wertschätzung, die sich in Geschenken vor den Ferien ausdrückt, ist ernst gemeint. Aber sie reicht nicht aus.