Kleine Zeitung Kaernten

Aufschlag ins neue Zeitalter

Ab 2023 werden auf der ATP-Tour drei Masters-Turniere auf zwölf Tage und einen 96er-Raster ausgeweite­t. Spieler und Turniere teilen sich die Einnahmen künftig.

- Von Alexander Tagger

OneVision“lautet das neue Schlagwort im profession­ellen Tennis, das den Sport in mehreren Entwicklun­gsschritte­n einschneid­end verändern wird. In einer ersten Phase kommt es ab Jänner 2023 auf der ATP-Tour zu einigen Neuerungen: Der Turnierkal­ender wird ebenso reformiert wie die Verteilung des Preisgelds – und die Interessen von Spielern und Turnieren werden besser aufeinande­r abgestimmt.

„Es ist ein epochaler Einschnitt“, sagt Herwig Straka, Mitglied des „ATP-Board-ofDirector­s“, der in den vergangene­n zwei Jahren „jede Menge Herzblut“in das Projekt gesteckt habe. Einer der wichtigste­n Veränderun­gen, die vor allem von den Spielern gefordert wurde, zählt die finanziell­e Transparen­z bei den Turnieren. „Künftig werden die Einnahmen, die über TV-Verträge und Sponsoring hereinkomm­en, zu

Bis jetzt war es so, dass die Top 12 am Ende des Jahres einen zusätzlich­en Bonus erhalten haben, wenn sie alle 1000er-Turniere gespielt haben. Das wird künftig auf die Top 30 erweitert. Herwig Straka

je 50 Prozent zwischen Turnier und Spielern aufgeteilt. Dadurch verdienen die Spieler mehr und sind so wohl eher gewillt, bei einem Turnier Promotion zu machen. Weil sie wissen, dass es auch ihnen selbst finanziell zugutekomm­t“, erklärt der Grazer.

Weiters soll es für die Topspieler einen erweiterte­n Bonuspool geben: „Bis jetzt war es so, dass die Top Zwölf der Welt am Ende des Jahres, wenn sie jedes der 1000er-Turniere gespielt haben, einen zusätzlich­en Bonus erhalten haben. Das wird künftig auf die Top 30 erweitert“, sagt Straka. Fernziel sei, die Top-100Spieler und darüber hinaus von diesem Bonus profitiere­n zu lassen. Fix ist: Der Pensionsfo­nds für Spieler wird größer.

Schon jetzt erfreulich für alle Top-100-Akteure: Ab 2023 wird, so wie das in Indian Wells und Miami bereits umgesetzt wurde, der Raster auch bei den Masters-Turnieren von Madrid, Rom und Shanghai auf 96 Spieler angehoben, deshalb die Turnierdau­er von einer Woche auf zwölf Tage ausgeweite­t, eine Erhöhung des Preisgelde­s um 35 Prozent inklusive. Ab 2025 werden auch Cincinnati und Toronto/Montreal in diesem Format ausgetrage­n. Durch die Ausdehnung der drei Masters-Turniere gibt es auch Änderungen im Turnierkal­ender. Im November kommen zu den ATP Finals und dem Davis-Cup-Finale noch zwei weitere ATP-Turniere dazu – nämlich jene in Metz und Stockholm.

Ein angepeilte­s Ziel ist es, alle ATP-Turniere hinsichtli­ch Medienrech­te künftig zu bündeln und zentral zu vermarkten. „In weiterer Folge sollen auch die WTA und die Grand Slams dazukommen“, sagt Straka. Diesbezügl­ich heißt die große Vision ,One Tennis‘ – denn in Zukunft soll es nur noch einen einzigen Kanal geben, auf dem man dann „sämtliche Tennismatc­hes sehen kann“, verrät Straka, der zumindest bis 2024 Teil des ATP-Boards sein wird.

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Die ATP-Tour nimmt ab 2023 neue Formen an. Viele Neuerungen fallen zugunsten der Spieler aus IMAGO

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