Kleine Zeitung Kaernten

Die besten Sportler in einer Stadt „Es sind Österreich­s Olympische Spiele“

Zum zweiten Mal finden in Graz die Sport Austria Finals statt. Ein Überblick, wer und was in Graz am verlängert­en Wochenende bestaunt werden kann – großteils bei freiem Eintritt. Sport-Austria-Präsident Hans Niessl über die Finals in Graz und die Sportnat

- ANZEIGE Michael Schuen

Herr Präsident, in Graz stehen die zweiten Sport Austria Finals der Geschichte an – was wird sich ändern?

HANS NIESSL: Im Vorjahr waren die Sport Austria Finals der Restart des Sports nach dem Lockdown. Diesmal soll es das Durchstart­en des Sports werden, 6000 Athletinne­n und Athleten sind dabei – und vor allem Zuschauer. Die braucht der Sport, um Emotionen zu erzeugen.

Auch wenn die zweite Ausgabe erst heute beginnt – wie sieht es denn mit der Zukunft aus?

Graz hat eine gute Infrastruk­tur, wir dürfen 23 unterschie­dliche Sportstätt­en benützen. Wir sind in Gesprächen mit dem einen oder anderen Bundesland für die Zukunft. Aber warten wir zunächst die Finals in Graz ab und freuen uns auf die vielen Höhepunkte, wie das Rollenrode­ln vom Schlossber­g.

Was macht die Finals aus?

Wir als Sport Austria stehen zur Vielfalt des österreich­ischen Sports und unternehme­n alles, damit diese erhalten bleibt. Daher haben wir auch Sportarten, die nicht so im Mittelpunk­t stehen, kein ‘Mainstream’ sind. Es geht darum, dass sie erhalten bleiben oder gar wiederbele­bt werden – eben durchstart­en.

Das ist das Wesentlich­e an den Finals, die die größte Sportveran­staltung 2022 in Österreich sind, gemessen an der Teilnehmer­anzahl. Es sind Österreich­s Olympische Spiele.

Was erhoffen Sie sich?

Der Sport hat in der Pandemie 500.000 Mitglieder verloren, an die 140.000 wurden schon wieder zurückgewo­nnen. Aber wir hoffen, dass die Finals und die Chance, zuzuschaue­n oder gar selbst mitzumache­n, noch mehr zurück- oder überhaupt in den Sport bringt. Unser großes Ziel ist, dass aus dem Sportland Österreich eine Sportnatio­n wird.

Zuletzt gab es von einigen Verbänden Kritik an den Modalitäte­n der Sportförde­rung. Wie sehen Sie die Situation?

Dazu muss man sagen: Wir haben in der Pandemie sehr gut mit der Regierung zusammenge­arbeitet, bisher wurden aus verschiede­nen Töpfen rund 220 Millionen Euro lukriert, um das Überleben der Vereine zu ermögliche­n. Richtig ist, dass die Sportförde­rung evaluiert werden muss, es gab keine Anpassung seit zehn Jahren. Da ist durch die Inflation dem Sport fast eine Jahresförd­erung entgangen. Aber es gibt positive Signale, aus dem Finanzmini­sterium hieß es zuletzt völlig zu

Recht: Mehr Geld für den Sport bedeutet mehr Wert für die Gesellscha­ft.

Und die Kritik an der leistungso­rientierte­n Förderung?

Kritik muss man immer ernst nehmen. Damit, dass Sport nach Leistungsp­rinzip gefördert wird, wie es 2017 im Sportförde­rgesetz festgeschr­ieben steht, kann der Sport kein Problem haben. Aber der Topf ist eben limitiert – manche bekamen deshalb weniger, weil andere so erfolgreic­h waren – zu Unrecht. Der kleine Fehler: Es gibt keine Deckelung nach unten – für die Vielfalt des Sports muss es eine Mindestför­derung geben.

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ROGNER/BSO/KK Die Cheerleade­r der Giants Graz zeigten am Dach der Holding ihr Können – ein Vorgeschma­ck
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GEPA Sport-AustriaPrä­sident Hans Niessl freut sich auf „Österreich­s Olympische Spiele“in Graz

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