Sich immer neu beweisen müssen
Die Netflix-Dokumentation „Jennifer Lopez: Halbzeit“ist ein Starporträt, das klassisch daherkommt, aber doch Einblicke abseits der Klischees gibt.
Selbst ihre Choreografie der Superbowl ist eine Kritik an der Einwanderungspolitik, und sie zieht die Show durch, trotz NFL-Kritik von oberster Stelle.
Doch da ist noch ein roter Faden, der durchschimmert: Die Frau zu sein, die nach 20 Jahren wieder für einen Golden Globe nominiert wird – für „Hustler“, über zwei Stripperinnen, die ihre Kunden abzocken. Lopez in der Hauptrolle und als Produzentin, von der Kritik gefeiert, aber dann doch leer ausgegangen und bei den OscarNominierungen übergangen. Daran knabbert sie gewaltig, das lässt
sich nicht verbergen. Aber es sind nicht die persönlichen Befindlichkeiten eines Stars, die diese Doku ausmachen; die Essenz ist, Jennifer Lopez dabei zuzuschauen, wie sie die politische
Vorkämpferin in sich entdeckt.