Glatt angeschmiert
Es ist eine völlig subjektive Wertung, aber vielleicht wirkt sie doch anregend. Also: Zu den zehn schrägsten und zugleich witzigsten Jahrhundertwerken zählt „Der Palmweintrinker“von Amos Tutuola. Das Buch besitzt, dem Gesöff nicht unähnlich, umwerfende Wirkung. Es sollte daher nicht im Stehen genossen werden. Palmen sind aus anderen Gründen in fast aller Munde, nein, nicht wegen der Wedel, sondern wegen der brutalen Abholzung. Aber, siehe da: Beim gestrigen Wagensprint durch den Supermarkt tauchten etliche Produkte mit der neuen Aufschrift „Ohne Palmöl“auf. Das weckte Wunschgedanken. Etliche Krisen wären wie weggeblasen, würden etwa Autos mit Wonne giftigen Abwasserfusel süffeln. Etliche angesetzte Daumenschrauben wegen des Erdöls gerieten zum Lachschlager, mehr nicht. Vor allem aber könnte sich ein Kriegsherr, dessen Namen uns nicht einfallen will, sein Öl in die Haare schmieren. Es stünde ihm gewiss gut zu Gesicht. Und uns wäre es glatt ein Gläslein Kokos-Saft wert.