„Inszenierung wie ein monarchistischer Staatsakt“
Dass Landeshauptmänner ihre Favoriten als Nachfolger selbst bestimmen, sei zu hinterfragen.
„Die Volkspartei im Fallwind“, 14. 6.
Das Demokratieverständnis in Österreich wird hierzulande immer dann besonders vehement eingefordert, wenn es außerhalb des Alpenlandes nicht so lupenrein abläuft. Dieser Tage durften wir jedoch live daran teilhaben, wie der lupenreine Demokrat und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sein vom Wahlvolk verliehenes Amt einfach taxfrei an den selbstbestimmten Nachfolger übergeben hat. Ehrfürchtig berichteten die Mikrofonständer landauf und landab, der verdienstvolle Schützenhöfer „zieht sich zurück“und „übergibt“an seinen Nachfolger. Die Inszenierung und mediale Begleitmusik hätten auch einem monarchistischen Staatsakt jede Ehre gemacht. Einziger Unterschied, im gegenständlichen Fall besteht (hoffentlich) kein Verwandtschaftsverhältnis.
Selbstverständlich wird in Österreich bei so einem situationselastischen Demokratieverständnis ein etwa durch Wahlschwindel erschlichenes Ergebnis nicht einfach aberkannt, sondern mit einem kalkulierbaren Bußgeld belohnt.
Vor diesem Hintergrund ist übrigens die aktuelle Abwertung Österreichs im Demokratieindex bereits wieder überholt. Das scheint aber niemand sonderlich aufzuregen. Auch das ist typisch österreichisch: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ungeniert.
Peter Baumgartner, St. Veit
Diese Zeiten sind vorbei
Tirols Landeshauptmann Günther Platter wird zurücktreten. Im Großen und Ganzen hat seine Regierungskoalition mit den Grünen unauffällig agiert, allerdings auch nicht viel Entschei
dendes geleistet! So wurde bei den für Tirol brennenden Problemen Transit und Wohnungssituation wenig bis gar nichts weitergebracht, auch beim „Wolf-Problem“wurde nicht agiert und die Berg- und Schafbauern werden im Regen stehen gelassen! Bei einer transparenten Aufarbeitung der „Agrargenossenschaftsmachenschaften“wurde gebremst, wo es nur ging!
Was seine Nachfolge als Landeshauptmann betrifft, so wäre eine breitere Findungs- und Abstimmungsbasis bzw. eine breit gefächerte Bürgerbeteiligung empfehlenswert, denn die Zeiten, in denen man einfach sei
nen Favoriten als Nachfolger einsetzt, sollten vorbei sein!
Manfred Waldner, Fulpmes
Was für alle gilt Leitartikel „Die ÖVP muss sich häuten“, 11. 6.
Dazu drei Bemerkungen: Eine Schlange bleibt eine Schlange, auch wenn sie sich häutet. Und Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut – das gilt nicht nur für die ÖVP.
Genauso stimmt: Gib einem Menschen oder einer Partei (fast) uneingeschränkte Macht, dann zeigt sie ihren wahren Charakter. Auch das gilt für alle! Josef Rosenberger,
Sinabelkirchen
Hinti Cup
„Frustration statt Fußball und Feiern“, 11. 6., „Wechselt Hinteregger zu Hertha?“, 14. 6.
Martin Hinteregger bringt seine Freunde zu einem großen Fest nach Kärnten. Alle freuen sich drauf. Ich kenne aus der Familie Sickl nur die ehemalige Landesrätin und dass man jetzt auch über sie so den Stab bricht, die doch seit Jahrzehnten so viel für die Region tut, ist nicht fair. Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer Herr Sickl ist, aber soweit ich gelesen habe, wurde die Verbindung gekappt. Jetzt ist die Moral mehr wert als die wirklich bemerkenswerte Veranstaltung, wo alle nur Freude haben wollen. Wir sollten das Gute in den Menschen sehen. Was will man denn erreichen, wenn man die Marke Hinteregger beschädigt und damit auch Sirnitz und auch Kärnten?
Herr Sickl mag in seinen persönlichen Ansichten falsch liegen, vielleicht sollte er das in der Öffentlichkeit klarstellen, wie er wirklich denkt, damit sich jeder sein Bild machen kann. Aber dass wir jetzt einen Abgesang schreiben, dagegen bin ich.
Der Hinti Cup, er lebe hoch!
Ilmar Tessmann, Eberstein
Kinder auf der Flucht „Der Krieg bleibt Begleiter auf der Flucht“, 14. 6.
Bei uns in der Volksschule sind vier Kinder aus der Ukraine. Was sagt man diesen Kindern, warum sie ihre Heimat verlassen mussten? Weil ein Mensch nach Macht strebt und ihm alle gehorchen? Weil ihn das Leid von Kindern nicht berührt? Werden das die geflüchteten Kinder verstehen?
Markus Karner, St. Stefan