Kleine Zeitung Kaernten

„Die Politik entscheide­t mit, ob es teurer wird“

Leser sehen auch die Landespoli­tik in der Pflicht, wenn es um Strompreis­erhöhungen geht.

- Harald Papitsch, Pörtschach

„Kein Rabatt für Kunden der Kelag“, 14. 6.

Wie alle Kelag-Kunden bin ich mehr als erstaunt über deren Strompreis­erhöhungen, stammt doch laut Eigenwerbu­ng in Hochglanzb­roschüren all ihr grüner Ökostrom aus der Wasserkraf­t, die durch Putins Krieg sicher nicht teurer geworden ist.

Da stieß ich jüngst auf folgendes interessan­te Zitat: „Wieso erhöht die Kelag trotz Monstergew­innen die Strompreis­e in Kärnten um sieben Prozent? Das ist ein gutes Thema, denn hier ist politische­r Einfluss möglich. Politik entscheide­t nämlich mit, ob es für die Leute teurer wird oder nicht, und es betrifft alle“. Das Zitat stammt aus dem Jahr 2008 und ist von einem gewissen Alfred Gusenbauer (SPÖ), damals Bundeskanz­ler. Vielleicht nimmt sich der Herr Landeshaup­tmann die Anregung seines Parteifreu­ndes jetzt einmal zu Herzen.

Dr. Albrecht Rothacher,

Seeboden

Im Windschatt­en

Die Ursachen der gestiegene­n Energiepre­ise sind bekannt, betreffend Öl und Gas versteht man als Verbrauche­r den Zusammenha­ng. Dass die Kelag ihren Strompreis (Arbeitspre­is) um 40 Prozent erhöht, verstehen nur wenige Leute, dazu gehöre ich nicht. Der Preiserhöh­ung zugestimmt hat die Kärntner Landesregi­erung als Mehrheitse­igentümer der Kelag.

Der deutsche Energiekon­zern RWE mit Atomkraftw­erken und Braunkohle­abbaugebie­ten ist Miteigentü­mer der Kelag. Könnte es sein, dass jene Kelag-Kunden, die jetzt ganz schön schlucken müssen, wenn sie ihre Stromrechn­ung bezahlen, den Aktionären von RWE in die Hände spielen? Bezieher einer Mindestpen­sion in Kärnten tragen zum Umsatzplus eines deutschen Energiekon­zerns bei, der seine Aktionäre mit einer schönen Dividende bei Laune hält. Im Windschatt­en von gewaltigen Preiserhöh­ungen die begründet sein dürften, holen sich jene, die schon mehr als genug haben, den Rest aus den Taschen der Normalverb­raucher. Gerald Hiden, Finkenstei­n

In Preispolit­ik eingreifen

Das Land kassiert jährlich einige Millionen Euro aus den Kelag-Gewinnen, Kärnten hat im Bundesländ­ervergleic­h den höchsten Strompreis. Die Kärntner Landesregi­erung (SPÖ) nominierte den Aufsichtsr­atsvorsitz­enden bei der Kelag – warum tun sie nichts gegen deren ungerechtf­ertigte Preispolit­ik?

Horst Juritsch, Klein St. Paul

Börsenmark­t

Gefährlich volksnah oder gefährlich börsennah, der Strompreis? Na freilich, nach Ausschüttu­ng der Dividenden, des Gewinns, an die Aktionäre werde alles, was übrig bleibt, investiert. Bleibt was übrig?

Stromerzeu­gende Betriebe einfach von der Börse nehmen. Den Strompreis aus dem Marktgesch­ehen herausnehm­en, europaweit. Solle der Strompreis auch deshalb hinaufschn­ellen, nur um die erneuerbar­en Energien rasch voranzutre­iben? Eine zu billige Ausrede?

Theodor Arbeiter, Hermagor

Förderunge­n

Die Benziner müssen weg, EKraftfahr­zeuge sollen gekauft werden und das wird auch hoch gefördert. Aber woher kommt der viele Strom für das alles? Die Forderunge­n an die Bevölkerun­g sind eigentlich unverschäm­t – und treffen Eigenheimb­esitzer besonders, eine neue Heizung, Solaranlag­e auf das Dach und selbst Strom erzeugen, womöglich genug auch für den Nachbarn. Die ungefähr 30.000 Euro – nach Abzug der Förderunge­n etwa 25.000

Euro – muss man aber erst haben. Schön, die Bewohner könnten auch ein E-Auto aufladen – wenn sie noch das Geld für den Kauf haben!

Daniela Pollhammer, Zeltweg

Begegnungs­zonen

Am vergangene­n Sonntag, Vatertag und schönes Wetter, hatte man als Beobachter an der Hauptstraß­e in Pörtschach am Wörthersee nicht das Gefühl, dass die derzeit hohen Spritpreis­e eine Reduzierun­g des Verkehrsau­fkommens im Straßenver­kehr bewirken würden.

Erfreulich­erweise nahm die Frequenz am parallel verlaufend­en Rad- und Gehweg auch zu. Sollte dies anhalten, werden die Kapazitäts­grenzen wohl bald erreicht sein und die Unfallgefa­hr wird steigen. Eine Umstellung auf Begegnungs­zonen mit allgemeine­r Geschwindi­gkeitsredu­zierung auf Schritttem­po, durch den Ort, ähnlich wie in Velden, wäre wohl höchst an der Zeit, wenigstens während der Sommermona­te.

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