Vanessa Herzog absolviert „Knochenbrechertraining“
Inlinerin Vanessa Herzog (26) greift morgen bei den Sport Austria Finals in Graz ins Wettkampfgeschehen ein. Körperlich präsentiert sich die Ferlacherin in Topform.
Welche Performance Eisschnellläuferin Vanessa Herzog nach zwei Bandscheibenvorfällen demonstriert, erinnert an ein Wunder. Der undankbare vierte Platz bei den Olympischen Spielen in Peking ist demnach mit einer Sensation gleichzusetzen. Ihr unbändiger Kampfgeist, gezieltes Training sowie detaillierte Therapien machen es möglich, dass sich die Kärntnerin nach den ganzen Strapazen in athletischer Topform befindet. „Man kann im Kopf so fit sein, wie man will, doch wenn der Körper nicht mitspielt, reicht es nicht. 90 Prozent macht bei uns garantiert der körperliche Faktor aus“, verdeutlicht die Heeressportlerin.
Mit einem Körperfettanteil von 12,7 Prozent ist die 27-Jährige allerdings ausgereizt. Es ist daher unmöglich, an dieser Schraube weiter zu drehen, ansonsten würde sie in einen gefährlichen Strudel rutschen. Den Kraft/Ausdauerbereich hat die Eisschnelllauf-Weltmeiste
rin von 2019 zuletzt stärker forciert. „Wir absolvieren lange Wiederholungsserien in der Kraftkammer. Wie Kniebeugen mit vielen Gewichten in einer Minute 15 Sekunden. Das entspricht in etwa die Zeit, die sie auf 1000 Meter benötigt. Dazu kommen 800-MeterLäufe in Serie knapp unter 2:30, sowie bis zu fünfmal 400 Meter
Gehen. Das ist ein Knochenbrechertraining, nach dem sie komplett fertig ist, aber diese Belastung taugt ihr“, erklärt Trainer und Ehemann Tom Herzog. Die Intervalle am Wattbike gehören inzwischen ebenso zum Standardprogramm wie Bergaufsprints, Sprünge und das Gleitbrett. „Im Sechs-Sekunden-Test trete ich am Bike eine Peak-Performance von 1600 Watt und im Drei-Minuten-Test 410 Watt. Soweit wir wissen, ist das in Österreich bei Frauen unerreicht.“
Unantastbar ist das Stichwort. Morgen greift die Ferlacherin bei den Sport Austria Finals am Center West in Graz ins Wettkampfgeschehen ein. „Wenn ich mich da nicht durchsetze, müsste ich in der Sekunde aufhören. Für mich ist der Wettkampf das beste Training.“Allein beim Europacup in Wörgl sorgte sie in vier Disziplinen für eine Machtdemonstration und das, obwohl die deutsche Mannschaft eine ausgeklügelte Teamtaktik an den Tag legte. „Ich bringe den Abdruck perfekt auf den Asphalt. Da hat sich das intensive Bauchmuskeltraining bezahlt gemacht.“
Man kann im Kopf so fit sein, wie man will, doch wenn der Körper nicht mitspielt, reicht es nicht. Vanessa Herzog
Jubeln durften gestern zwei Kärntnerinnen beim Eliminatorbewerb der Mountainbikerinnen in Stattegg. Corina Druml schnappte sich den VizeStaatsmeistertitel, Kathi Sadnik (bei KTM Factory) komplettierte das starke Resultat als Dritte.