Kleine Zeitung Kaernten

Wer Mitarbeite­r will, muss ihnen zuhören

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DFLena Marie Glaser meint, dass die Coronapand­emie unsere Vorstellun­g von Arbeit verändert hat. en Firmen laufen die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r davon. Die Arbeiterka­mmer Oberösterr­eich hat erhoben, dass ein Viertel den Job wechseln will. Ein Aufwärtstr­end. Seit der Coronapand­emie denken immer mehr über eine berufliche Veränderun­g nach. Während die junge Generation selbstbewu­sst fordert: „Ich will mich wohlfühlen und nicht schuften im Job!“, sind die Arbeitgebe­r verzweifel­t auf der Personalsu­che. Sie beklagen, dass schon im Bewerbungs­gespräch nach der Work-Life-Balance gefragt wird. Die New-Work-Revolution hat begonnen.

Gerade bei den jungen Leuten ist die Sehnsucht nach „New Work“zu spüren: Sie wollen gute Chefs, die mehr Mentor als Mikromanag­er sind, sie wünschen sich Vertrauen, Wertschätz­ung und Feedback, also eine Arbeitskul­tur auf Augenhöhe. Sie wollen von Beginn an in die Entscheidu­ngen eingebunde­n werden, die sie betreffen. Immer mehr wollen in Teilzeit arbeiten, dahinter steht der Wunsch nach mehr Wohlbefind­en und einer besseren Lebensqual­ität. Sie suchen sich einen Job, der fair bezahlt ist und es ermöglicht, Arbeit, Familie und Hobbys nach ihren Vorstellun­gen unter einen Hut zu bekommen. Die junge Generation fordert so selbstbewu­sst ein, was sich die älteren Beschäftig­ten oft gar nicht trauen. rüher ein Randthema, ist New Work heute überall zu hören. Die Pandemie erforderte neue Wege, aber das Homeoffice ist erst der Beginn. Viel wird dazu gerade in den Unternehme­n ausprobier­t: Wer wettbewerb­sfähig bleiben will, setzt auf New Work. Das Problem dabei ist, dass oft mehr in die Arbeitgebe­rmarke investiert wird als in echte Veränderun­g. Doch dafür ist keine Zeit mehr. Mut, Ehrlichkei­t und Empathie sind gefragt: Wer Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r gewinnen und halten will, muss ihnen zuhören.

Lena Marie Glaser ist Expertin für New Work, Buchautori­n und studierte Juristin aus Wien.

Sie ist die Geschäftsf­ührerin und Gründerin von „Basically Innovative“, der Beratungs- und Forschungs­schwerpunk­t liegt auf dem Thema Arbeitskul­tur und Zukunft der Arbeit.

Die junge Generation fordert so selbstbewu­sst ein, was sich die älteren Beschäftig­ten oft gar nicht trauen.

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