Fossil-Ausstieg: 280 neue Heizungen pro Tag
Bis 2040 sollen Österreichs Haushalte beim Heizen aus fossiler Energie ausgestiegen sein. Rund 1,5 Millionen Haushalte müssten umrüsten. Die heimischen Installateure sind gelassen.
– Wochenenden und Feiertage nicht berücksichtigt.
Heizungstechnikerinnen und -techniker stehen auf der Liste der Mangelberufe. Christian Atzmüller, Geschäftsführer der Bundesinnung für Sanitär-, Heizungsund Lüftungstechniker in der Wirtschaftskammer, zeigt sich dennoch optimistisch: Rund 280 Heizungen am Tag zu tauschen, „müsste sich ausgehen“. Mehr Fachkräfte „wären besser, aber es ist vermutlich auch so schaffbar“.
Wie lange ein Heizungstausch dauere, hänge stark von den Gegebenheiten vor Ort ab: Bei einem Boiler könne das – je nachdem, wie zugänglich er ist – in wenigen Tagen erledigt sein, so der Innungschef. Mit dem Heizgerät sei es aber nicht getan: Bei einer Wärmepumpe sei es etwa sinnvoll, eine Fußboden denheizung zu installieren – „da muss ich eigentlich den Boden rausnehmen“. Das würde nicht nur Zeit, sondern auch Geld kosten.
Aktuell wird der Umstieg vom Bund mit 7500 Euro gefördert, hinzu kommen Förderungen der Bundesländer. Menschen mit besonders geringem Einkommen bekommen womöglich den gesamten Betrag. Gerade im Mietbereich sieht Atzmüller noch rechtliche Unsicherheiten. Besonders wichtig ist dem Innungschef, bei der Beratung objektive Kriterien anwenden zu können und nicht etwas auszuschließen, „weil es gerade politisch gewollt ist“. So könnten Gasthermen etwa auch mit biogenem statt konventionellem Gas geheizt werden – das sieht auch der Vorschlag der Regierung vor.
Haushalte machen aber nur rund ein Viertel des Gasverbrauchs in Österreich aus, grünes Gas bräuchte etwa auch die Industrie. Mit Gas könne man „Stahl kochen und Steine schmelzen“, sagte der Wohnbauexperte Peter Holzer, man solle es dafür einsetzen, „aber nicht für lauwarmes Wasser“in Privathaushalten. Grünes Gas in Gasheizungen zu verbrennen, sei nicht sehr effektiv.