Kleine Zeitung Kaernten

Veröffentl­ichte Daten bleiben diesmal online

Erneut wurden gestohlene Daten veröffentl­icht. Wer sie hat, ist nicht mehr nachvollzi­ehbar. Land kann sie nicht sichern.

- Von Thomas Martinz

Die Hacker haben erneut zugeschlag­en: Bereits vor genau zwei Wochen hatten sie Daten ins Internet gestellt, die aus dem Hackerangr­iff stammen. Damals landeten sie im „öffentlich­en“Teil des Internets, der Link wurde auf Betreiben des Innenminis­teriums schnell gesperrt. Gestern um 3 Uhr wurden die Daten aber über einen „.onion“-Link geleakt.

Dieser führt zu Webseiten, die nur im Darknet mit einem speziellen Browser geöffnet werden können. Das stellt sicher, dass die Personen hinter den Webseiten anonym bleiben und schwer zu verfolgen sind. Und darin liegt laut dem Wiener IT-Unternehme­r Sebastian Bicchi, der auf Twitter auf die Veröffentl­ichung aufmerksam machte, das Problem: Auf diese Art und Weise sei es nämlich nicht mehr so leicht, die Daten aus dem Netz zu bekommen.

„Die Daten des Landes sind nun direkt im Darknet abrufbar. Die Seite kann nicht mehr gesperrt werden, so wie es das System beim ersten Mal gemacht hat. Und es ist nicht mehr nachvollzi­ehbar, wer die Daten hat“, sagt Bicchi. Er habe das neu

erliche Datenleak sofort an die Cybercrime-Meldestell­e weitergele­itet.

Experten des Landes bestätigen, dass die Daten noch online sind. „Es handelt sich um vier Gigabyte Daten, komprimier­t in einer ZipDatei. Das sind erschwerte Verhältnis­se, die nächste Phase des Hackerangr­iffs, um den Druck zu erhöhen“, erklärt Landesspre­cher Gerd Kurath.

Das Land tappt im Darknet im Dunkeln. Es dauere mehrere Stunden, um die komprimier­ten Daten zu sichern. „Das ist bisher nicht gelungen. Vielleicht finden wir auch jemanden, der diese Daten bereits herunterge­laden hat und uns zur Verfügung stellt“, so Kurath. Bis dieser Abgleich nicht erfolgt ist, bleibt unklar, ob es sich um bereits veröffentl­ichte oder neue Daten handelt bzw. ob sie verfälscht wurden. Gesichert sind zwei Punkte: dass es nach dem 24. Mai keinen weiteren Datendiebs­tahl gegeben hat. Und dass die Lösegeldfo­rderung von „BlackCat“über fünf Millionen Euro nach wie vor aufrecht ist.

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