Kleine Zeitung Kaernten

Mehr Schutz vor Wolf gefordert

Landwirtsc­haftskamme­r will Nachtsicht­geräte für Jäger.

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Nicht nur bei den Kärntner Landwirten sind die aktuellen Wolfssicht­ungen und die bisher mehr als 100 Risse von Schafen und Kälbern auf den Almen und in der Nähe von Höfen ein großes Thema. Auch die Jägerschaf­t treibt die Angst vor dem Beutetier um. Vier Abschussge­nehmigunge­n für sogenannte Risikowölf­e wurden vom zuständige­n ÖVP-Landesrat Martin Gruber bisher erteilt. Der Landwirtsc­haftskamme­r (LK) geht das aber noch nicht weit genug. LKPräsiden­t Siegfried Huber warnt „vor einem blutigen Almsommer“und fordert aus Sicherheit­sgründen, dass für die Bejagung des Wolfes Nachtsicht­geräte verwendet werden dürfen. Denn: Der Wolf ist vor allem nachtaktiv, die Bejagung stellt für Jägerinnen und Jäger eine große Herausford­erung dar. Für ein weidgerech­tes Erlegen sind die Sichtverhä­ltnisse in den Nachtstund­en aber oft nicht ausreichen­d.

Die Verwendung von Nachtsicht­geräten, die seit dem Vorjahr zur Erlegung von Schwarzwil­d laut Kärntner Jagdgesetz möglich ist, ist für die Bejagung von Wölfen bislang nicht erlaubt. „Der Einsatz von Nachtsicht­geräten wäre ein wertvoller Beitrag zur Sicherheit von Mensch und Tier“, ist Huber überzeugt. Der LK-Vorstand hat deshalb in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e beschlosse­n, dass der Kärntner Landtag noch vor der Sommerpaus­e „die gesetzlich­en Grundlagen für den Einsatz von Nachtsicht­geräten schaffen möge“.

Mehr Schutz für „Tausende Kärntner Arbeitnehm­er in der Natur“fordert auch die Landarbeit­erkammer (LAK). „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Dramatisch­eres passiert. Die Politik muss mehr tun, damit die Waldarbeit­splätze von Bauern, Forstarbei­ter, Revierleit­ern, Förstern, Berufsjäge­rn, Lehrlingen und anderen geschützt bleiben“, gibt Kärntens LAK-Präsident Harald Sucher zu bedenken.

Kontakt mit Wildtieren ist bei dieser Arbeit nichts Besonderes, jedoch verursacht der Kontakt mit dem Wolf großes Unbehagen. „Einige Berufsjäge­r wollen mit ihren Jagdhunden gar nicht mehr ins Revier, um einem Drama zu entgehen“, sagt etwa Berufsjäge­r Ulrich Mayerdorfe­r aus Paternion.

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