Mädchen nach Schlangenbiss in Lebensgefahr
Sechsjährige am Forstsee von Hornviper gebissen, sie erhielt in Villach das Antiserum.
Ein sechsjähriges Mädchen aus Wien wurde gestern um 16.50 Uhr am Nordufer des Forstsees (Gemeinde Techelsberg am Wörthersee) von einer Hornviper in den Zeigefinger gebissen, als es über einen kleinen Felsen kletterte.
Nachdem das Kind über Übelkeit geklagt hatte, wurde die Rettungskette in Gang gesetzt. Helga Happ vom Reptilienzoo in Klagenfurt wurde von den Helfern telefonisch verständigt. „Mir wurde beschrieben, dass man im Zeigefinger zwei Einstiche sieht. Giftschlangen haben rechts und links jeweils einen Giftzahn. Wenn es sich daher um einen oder zwei Einstiche handelt, ist stets eine Giftschlange im Spiel“, berichtet Happ. Und Hornvipern würden am Forstsee tatsächlich vorkommen.
Sie leben im trockenen, steinigen Buschland und lichten Wäldern. Besonders häufig sind sie an trockenen, sonnigen Felsenhängen und auf Steinmauern zu beobachten. Zu ihrem Lebensraum gehören aber auch lichte Laubwälder mit sonnigen Lichtungen, verwilderte Gärten und buschbestandene Geröllflächen. Happ betont, dass es sich bei der Hornviper um die größte und gefährlichste Giftschlange Mitteleuropas handle und dass bei der
Sechsjährigen „akute Lebensgefahr“bestanden hätte. „Im Gegensatz zur Kreuzotter hat die Hornviper bis zu einen Zentimeter lange Giftzähne. Sie können entsprechend tief eindringen und geben eine immens große Giftmenge ab“, berichtet die Reptilienexpertin.
In jedem Landeskrankenhaus Kärntens würde es ein Antiserum gegen heimische Giftschlangen geben. Daher wurde das Kind nach Villach geflogen.
Die Hornviper
Ihren Namen verdanken die bis zu einen Meter langen Giftschlangen einem Horn, das auf der Schnauze ist. Am Rücken ist ein Zickzackband erkennbar. In Österreich kommen sie in Kärnten und in der Steiermark vor.
„Das Mädchen hat das Antiserum erhalten. Ihr Zustand ist stabil“, berichtet die behandelnde Ärztin vom Kampf gegen die Zeit. „Durch das Zusammenspiel vom Roten Kreuz, Frau Happ und dem Team vom Christophorus 11 konnte die tapfere Kleine mit ihrer Mutter in weniger als 40 Minuten ins LKH geflogen werden“, berichtet Michael Umschaden vom Notarzthubschrauber Christophorus 11.