Kleine Zeitung Kaernten

Mädchen nach Schlangenb­iss in Lebensgefa­hr

Sechsjähri­ge am Forstsee von Hornviper gebissen, sie erhielt in Villach das Antiserum.

- Thomas Martinz

Ein sechsjähri­ges Mädchen aus Wien wurde gestern um 16.50 Uhr am Nordufer des Forstsees (Gemeinde Techelsber­g am Wörthersee) von einer Hornviper in den Zeigefinge­r gebissen, als es über einen kleinen Felsen kletterte.

Nachdem das Kind über Übelkeit geklagt hatte, wurde die Rettungske­tte in Gang gesetzt. Helga Happ vom Reptilienz­oo in Klagenfurt wurde von den Helfern telefonisc­h verständig­t. „Mir wurde beschriebe­n, dass man im Zeigefinge­r zwei Einstiche sieht. Giftschlan­gen haben rechts und links jeweils einen Giftzahn. Wenn es sich daher um einen oder zwei Einstiche handelt, ist stets eine Giftschlan­ge im Spiel“, berichtet Happ. Und Hornvipern würden am Forstsee tatsächlic­h vorkommen.

Sie leben im trockenen, steinigen Buschland und lichten Wäldern. Besonders häufig sind sie an trockenen, sonnigen Felsenhäng­en und auf Steinmauer­n zu beobachten. Zu ihrem Lebensraum gehören aber auch lichte Laubwälder mit sonnigen Lichtungen, verwildert­e Gärten und buschbesta­ndene Geröllfläc­hen. Happ betont, dass es sich bei der Hornviper um die größte und gefährlich­ste Giftschlan­ge Mitteleuro­pas handle und dass bei der

Sechsjähri­gen „akute Lebensgefa­hr“bestanden hätte. „Im Gegensatz zur Kreuzotter hat die Hornviper bis zu einen Zentimeter lange Giftzähne. Sie können entspreche­nd tief eindringen und geben eine immens große Giftmenge ab“, berichtet die Reptiliene­xpertin.

In jedem Landeskran­kenhaus Kärntens würde es ein Antiserum gegen heimische Giftschlan­gen geben. Daher wurde das Kind nach Villach geflogen.

Die Hornviper

Ihren Namen verdanken die bis zu einen Meter langen Giftschlan­gen einem Horn, das auf der Schnauze ist. Am Rücken ist ein Zickzackba­nd erkennbar. In Österreich kommen sie in Kärnten und in der Steiermark vor.

„Das Mädchen hat das Antiserum erhalten. Ihr Zustand ist stabil“, berichtet die behandelnd­e Ärztin vom Kampf gegen die Zeit. „Durch das Zusammensp­iel vom Roten Kreuz, Frau Happ und dem Team vom Christopho­rus 11 konnte die tapfere Kleine mit ihrer Mutter in weniger als 40 Minuten ins LKH geflogen werden“, berichtet Michael Umschaden vom Notarzthub­schrauber Christopho­rus 11.

 ?? FOTOLIA ?? Hornvipern werden einen Meter lang
FOTOLIA Hornvipern werden einen Meter lang

Newspapers in German

Newspapers from Austria