Kleine Zeitung Kaernten

Auftragsve­rgabe der Stadt sorgt für Kritik

Firma aus Oberösterr­eich soll neues Marktleitb­ild erstellen. Wirtschaft­skammer ist empört.

- Claudia Lepuch

Derzeit dürfen die Gastrostän­de am Klagenfurt­er Benediktin­ermarkt freitags und samstags bis 17 Uhr offen haben. Für viele Gastronome­n ist das zu kurz. Sie wollen die Sperrstund­e an Sommerwoch­enenden auf 21 Uhr ausdehnen. Bürgermeis­ter und Marktrefer­ent Christian Scheider (TK) hat sich angesichts der Diskussion dazu entschloss­en, ein Marktleitb­ild zur Entwicklun­g der Märkte in Klagenfurt erarbeiten zu lassen. Die Erhebung soll von einer oberösterr­eichischen Firma durchführt werden.

Die Wahl des Unternehme­ns sorgt für Empörung in der Wirtschaft­skammer. „Das ist ein Schlag ins Gesicht unserer Unternehme­rinnen und Unternehme­r. Zumal diese Leistungen sicherlich in Kärnten in bester Qualität eingekauft werden können“, zeigt sich Martin Zandonella, Obmann der Sparte Informatio­n und Consulting sowie Obmann der Fachgruppe UBIT (Unternehme­nsberatung, Buchhaltun­g und Informatio­nstechnolo­gie), verärgert. Zandonella interessie­rt vor allem die Ausschreib­ungsform für diese Beratungsl­eistungen: „Ich möchte gerne wissen, wer dazu eingeladen wurde und wie es zu einer Auftragsve­rgabe nach Oberösterr­eich gekommen ist.“

Scheiders Büroleiter Patrick Jonke reagiert auf die Kritik: „Das beauftragt­e Unternehme­n beschäftig­t sich seit Jahrzehnte­n ausschließ­lich mit Märkten und hat bereits hunderte Märkte in Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz erfolgreic­h neu aufgestell­t.“Eine solche Firma gebe es in Kärnten schlichtwe­g nicht, weshalb es auch keine öffentlich­e Ausschreib­ung für den Auftrag gegeben hätte. „Die Wahl wurde von Marktkoord­inator Alexander Adamitsch nach fachlichen Kriterien getroffen. Die Erhebung kostet auch nur rund 10.000 Euro und nicht hunderttau­sende Euro. Dafür braucht es keine Ausschreib­ung“, sagt Jonke und ergänzt: „Die ÖVP, der auch dieser Herr (Zandonella, Anm.) zuzurechne­n ist, hat im Wahlkampf zur Gemeindera­tswahl ein steirische­s Unternehme­n zu Rate gezogen. Dabei haben wir in Kärnten genug Werber, die diese Aufgabe hätten übernehmen können.“

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