Weiße Haare? Völlig egal!
Mei, da freut sich der Opa aber!“Welcher Opa? Meint sie mich? Kann nicht sein! Na ja, die weißen Haare vielleicht. Und die paar Falten? „Ich bin der Papa“, antworte ich mit meinem gerade einen Tag alten Sohn im Arm. Die Verlegenheit der freundlichen Krankenschwester ist an ihrem Gesicht abzulesen.
Im Kindergarten – ach, wie die Zeit vergeht – sehe ich an den Blicken anderer Eltern, dass sie mich nicht ganz einordnen können. Inzwischen hat’s sich aber wohl rumgesprochen, dass ich NICHT der Opa bin.
Zur Geburt meiner beiden Kleinsten – jetzt hätt’ ich fast vergessen, dass Johannes uns komplett gemacht hat – haben mir zwar viele gratuliert, aber gemeint, nochmals würden sie sich die Mühe mit Kindern nicht mehr antun wollen. Und gleich zwei meiner Freunde so um die 40 gestanden „Ich hab’ schon eine Vasektomie hinter mir“, als ich meine neuerliche Vaterwerdung kundtat. Dass Kinder immer und in jedem Alter die Mühe wert sind, zeigt schon allein ein Satz unseres Johannes unlängst beim Einschlafen: „Papa, ich liebe dich, weil du der Stärkste bist.“Meine weißen Haare sind ihm nämlich völlig egal.