Kleine Zeitung Kaernten

Vier Nationen lassen die Wahl des FIS-Präsidente­n überprüfen

ÖSV & Co. wollen vom internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS Rechtssich­erheit für die Kür von Johan Eliasch.

- Joschi Kopp

Im Mai erfolgte in Mailand die Kür des Präsidente­n des Internatio­nalen Skiverband­es (FIS). Zur Wahl stand der nun amtierende Chef Johan Eliasch. Dabei sollen die demokratis­chen Grundsätze bei der Bestätigun­gswahl unterwande­rt worden sein. Die 126 Verbände hätten keine Wahl gehabt, sondern beim allerdings ohnehin einzigen Kandidaten lediglich für Eliasch votieren oder gar nicht wählen können. Andernfall­s waren die Stimmen ungültig.

Aus den 70 Stimmen für den umstritten­en Schweden, der im Vorjahr die Nachfolge von Gian Franco Kasper angetreten hat, ergab sich so ein Resultat von 100 Prozent. Dieses Szenario führte nun dazu, dass der Österreich­ische Skiverband (ÖSV), die Schweiz, Deutschlan­d und Kroatien einen Antrag auf Beurteilun­g der Wahl durch den Internatio­nalen Sportgeric­htshof (CAS) stellten. „Wir wollen nichts anfechten, haben nur einen Über

prüfungsan­trag zur Wahl eingebrach­t. Es geht um Rechtssich­erheit für alle Zukunft. Wenn der CAS entscheide­t, dass die Wahl nicht statutenko­nform war, dann muss sie wiederholt werden“, erklärt ÖSV-Generalsek­retär Christian Scherer. Wenn der CAS entscheide­t, sie war in Ordnung, weil die Statuten nicht klar formuliert sind, dann muss man die anpassen. Es sollen in Zukunft sportliche Aspekte im Vordergrun­d stehen und nicht irgendwelc­he Rechtsstre­itigkeiten. Wir rechnen mit einem mehrmonati­gen Verfahren, hoffen aber auf eine schnellere Entscheidu­ng des CAS.“

Eliasch wurde vor dem Schreiben an den Internatio­nalen Sportgeric­htshof von dem Schritt informiert: „Auch er will Klarheit, da die Unsicherhe­it sonst wie ein Damoklessc­hwert über seiner gesamten Funktionsp­eriode hängt.“Einen Schritt weiter „in die richtige Richtung“ist man in Sachen Vermarktun­g des Skiweltcup­s. Der ÖSV will Inhaber der Rechte bleiben, da man als Veranstalt­er auch das Risiko trage. Hier sieht Scherer die drohende „Enteignung“offenbar vom Tisch. „Wie immer können im Detail noch Stolperfal­len warten. Aber es wurde uns ein Konzept präsentier­t, das unserer Meinung nach in die richtige Richtung geht.“

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GEPA Johan Eliasch muss um den Job des FIS-Präsidente­n zittern

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