Notstand in Europa?
Diese Länder leiden unter den gedrosselten Lieferungen.
In den vergangenen Tagen hat sich die Lage am Gasmarkt in Europa deutlich verschärft. Auch Deutschland, Italien und die Slowakei erhalten seit einigen Tagen nur verringerte Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1. Durch sie fließen gewöhnlich rund 40 Prozent der russischen Gaslieferungen an die EU. Der italienische Versorger Eni erklärte am Sonntag, Gazprom habe ihm nun für den fünften Tag in Folge eine reduzierte Liefermenge angekündigt. Wie Deutschland hat auch Italien den von Russland zur Begründung genannten Reparaturbedarf an der Pipeline als unglaubwürdig zurückgewiesen.
Frankreich erhält nach eigenen Angaben kein russisches Gas mehr über Pipelines. Ebenfalls betroffen ist der tschechische Energieversorger CEZ. Der Gazprom-Konzern habe CEZ über eine Kürzung der Lieferungen informiert. Tschechien war nach Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat komplett von russischem Erdgas abhängig. Ungarn sieht im Gegensatz zu einigen anderen EU-Staaten keine Einschränkungen seiner Gasversorgung aus Russland. Eine neue Erdgas-Pipeline verbindet nun künftig Griechenland und Bulgarien, das schon seit Ende August kein Gas mehr aus Russland bekommen hat.