Reparatur als Geisteshaltung
Richard Diederich (50) setzt seit 15 Jahren ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur und repariert Computer.
Richard Diederich bewohnt zeit seines Lebens dasselbe Haus in Sankt Veit im Jauntal, umgeben von einem Selbstversorgergarten. Der Techniker sieht in der ländlichen Umgebung keinen Nachteil. „Das Einzugsgebiet meiner Kunden ist ganz Unterkärnten“, sagt der Unternehmer. Sein eingetragenes Unternehmen Diederich IT-Solutions e. U. besteht seit 2007. Der Firmensitz ist in Diederichs Wohnhaus. Zu den Geschäftsfeldern zählen die Reparatur von Computern und Laptops, das Entfernen von Schadprogrammen, die Wiederherstellung von Daten, das Design und die Wartung von Websites. Die Zielgruppe sind Privatpersonen, Kleinunternehmer, Privatzimmervermieter, Hotellerie und Vereine.
„Das stärkste Geschäftsfeld sind die Reparaturen“, sagt Diederich. Er will die Trendumkehr schaffen. Weg von der Wegwerfkultur, hin zur Reparatur-Kultur. Das sei nicht nur ökologisch nachhaltiger, recht häufig sei eine Reparatur auch ökonomisch nachhaltiger als die Neuanschaffung eines Gerätes. „Die Mundpropaganda macht viel aus“, sagt Diederich. Die Resonanz auf das Reparatur-Angebot sei groß. Auch der gegenwärtige Reparatur-Bonus werde gut angenommen. Der Unternehmer ist registrierter Partner beim heimischen Reparatur-Bonus.
F ür die Betreuung der Kunden vor Ort nutzt er einen Elektrowagen. 30.000 Kilometer legt er damit jährlich zurück. Der Strom dafür kommt aus der Wandladestation. Die Errichtung einer eigenen Fotovoltaikanlage sei für das Jahr 2024 geplant. Die Nachhaltigkeit ist sein Herzensthema. Er hat sich bei einem Rechenzentrum im bayrischen Nürnberg eingemietet, das mit Strom aus Wasserkraft betrieben wird. „Solche Rechenzentren wären auch für Kärntner Kleinwasserkraftwerksbetreiber ein sinnvolles zweites Standbein.“
Papageien liegen Diederich ebenfalls am Herzen. Seit einigen Jahren ist er Tierpate eines Aras im Vogelpark Turnersee. „Ich besuche den Edelpapagei regelmäßig“, erzählt er. Fünf Wellensittiche hält er bei sich zu Hause. „Diese kleinen Papageien stammen aus dem Vogelpark.“
Zum Techniker wurde er erst spät berufen. Als Schüler wollte der Unterkärntner noch Steuerberater werden. Also absolvierte er die Handelsakademie in Völkermarkt, es folgten Bürojobs. Und die Weiterbildung in Kursen zu TechnikThemen. Außerdem schloss er berufsbegleitend das Studium an der Fachhochschule Technikum Wien mit dem „Master of Science in Engineering“ab. Und zwar mit dem Schwerpunkt IT-Security. iederichs Kindheit habe nach Heu gerochen. Als Jugendlicher sei er jeden Tag im Wald und auf den Feldern gewesen. „Die Familie ist mein Antrieb“, sagt der Frühaufsteher. Diederich ist verheiratet und hat gemeinsam mit seiner Frau acht Kinder. Beim Interview steht der 50-Jährige im Schatten eines Baumes mit der alten Apfelsorte „Schafnase“. Ein einzelner Sonnenstrahl streift sein Gesicht.
Einen Traum habe er noch: „Ich will in der Pension mit meiner Frau eine Weltreise unternehmen“.
D