BMW investiert eine Milliarde Euro in Steyr
Am Standort soll ab 2025 ein neuer Elektromotor entwickelt und gebaut werden.
Das BMW-Werk in Steyr soll bis 2025 groß in die Fertigung von Elektromotoren einsteigen. 600.000 E-Motoren sollen jährlich vom Band rollen. Die BMW-Gruppe investiert bis 2030 eine Milliarde Euro in den Standort. Freilich werden weiterhin in großem Stil Verbrennungsmotoren produziert – denn auch wenn die EU ein Verbot ab 2035 auf den Weg bringt, so sind andere Weltregionen langsamer.
Im BMW-Werk in Steyr werden seit 40 Jahren Verbrennungsmotoren für BMW und Mini entwickelt und gebaut. Derzeit habe, so das Unternehmen, jedes zweite BMWFahrzeug einen Motor aus Steyr. 2021 wurden 1,1 Millionen Stück gefertigt, rechnete BMW-Steyr-Geschäftsführer Alexander Susanek vor, davon 350.000 Diesel, der Rest Benziner, von denen einige auch in Plug-in-Fahrzeugen Verwendung finden.
Für Elektroautos wurden in Steyr bisher nur Gehäuse produziert. Das soll sich nun ändern: Ab 2025 sollen hier EMotoren entwickelt und gebaut werden. Sukzessive sollen dann 600.000 Elektromotoren jährlich gefertigt werden. Zu den bisher vier Montagelinien, auf denen Benzinund Dieselmotoren gebaut werden und die vorerst auch erhalten bleiben, kommen zwei weitere für Elektro dazu.
In Steyr will man eine neue E-Motor-Generation entwickeln. Technische Details des „High-Performance-Antriebs“werden noch nicht verraten, nur die Investitionen: „Allein für den Bereich Entwicklung werden wir in den kommenden Jahren 230 Millionen. Euro in die Hand nehmen“, so Susanek, zudem werden 730 Millionen in den Ausbau des Standorts fließen. Bis 2030 soll etwa die Hälfte der 4400 Beschäftigten im Bereich E-Mobilität tätig sein, von den rund 700 Entwicklern sogar 90 Prozent. Die Mitarbeiterzahl soll mittelfristig stabil bleiben, es werde aber zu Umschichtungen in Richtung Elektro kommen. Der Schritt „von einem reinen Verbrennerstandort in Richtung E-Mobilität zu gehen“, werde Produktion und Standort langfristig absichern, ist Susanek überzeugt.