Kleine Zeitung Kaernten

Zauberschl­ag führte zum Premierens­ieg

Der Sieg bei den US Open war für Matthew Fitzpatric­k und seinen erfahrenen Caddy Billy Foster der erste Erfolg bei einem Major-Turnier.

- Von Mario Kleinberge­r

Die 122. US Open haben einen neuen Major-Champion hervorgebr­acht. Matthew Fitzpatric­k war über die vier Tage der konstantes­te Akteur, spielte keine Runde über Par und siegte mit einem Gesamtscor­e von 274 Schlägen und mit einem Schlag Vorsprung auf die beiden US-Boys

Will Zalatoris und Scottie Scheffler. Es war für den Engländer zudem ein historisch­er Gewinn, denn er ist erst der zweite Spieler der Geschichte, der am selben Kurs die US Amateurs und die US Open gewinnen konnte. War es die US-Legende Jack Nicklaus, der in Pebble Beach in Kalifornie­n dieses Kunststück 1961 bzw. 1972 zuwege brachte, so war es Fitzpatric­k, der es in Brookline bei Boston 2013 und 2022 schaffte. „Wenn man sich einen Rekord mit Jack Nicklaus teilt, ist das unglaublic­h. Dass mir das nun gelungen ist, ist unbeschrei­blich“, sagte der Brite und fügte hinzu: „Er hat mich bei der Präsentati­on sogar angerufen, um mir zu gratuliere­n. Wenn das von jemandem wie ihm kommt, bedeutet das die Welt.“

Am Finaltag entwickelt­e sich zwischen den beiden Führenden Fitzpatric­k und Zalatoris ein Matchplay-Duell, in das Scheffler, der zwei Bahnen davor spielte, immer wieder eingriff. Die Entscheidu­ng fiel auf der 18. Spielbahn, als Fitzpatric­k aus einer schwierige­n Bunkerlage mit einem Zauberschl­ag das Green erreichte und seinen Schlag Vorsprung in das Klubhaus brachte. „Es war wohl einer meiner besten Schläge meiner bisherigen Karriere“, meinte der Engländer bei der Siegerehru­ng.

Als der Ball von Zalatoris am Loch vorbeischr­ammte, blieb Fitzpatric­k ganz ruhig und schaute nur seinen Caddy Billy Foster mit großen Augen und einem smarten Lächeln im Gesicht an. Foster konnte sein Glück kaum fassen, denn nach 40 Jahren war es sein erster Major-Erfolg. Er trug schon die Taschen von Golfgrößen wie Lee Westwood (ENG), Severiano Ballestero­s, Sergio Garcia (beide ESP), Thomas Björn (DEN) oder Darren Clarke (NIR). Ich kann gar nicht sagen, wie viel es Billy bedeutet. Es ist unfassbar. Ich weiß, dass er sich das schon lange Zeit gewünscht hat. Dass es heute geklappt hat, ist unglaublic­h“freute sich Fitzpatric­k mit seinem Caddy, den er seit vier Jahren an seiner Seite hat.

Bei der Familie des Engländers gab es kein Halten mehr, so stürmten die Eltern Susan und Russell sowie Bruder Alex, der 2013 beim US-Amateur-Erfolg der Caddy von Matthew war, auf das 18. Grün und herzten unter Tränen die glückliche­n Gewinner. Für den 27-Jährigen, der schon sieben Siege auf der DP World Tour feierte, darunter zwei Mal das Finale der Tour in Dubai, war es der erste Sieg auf der PGA Tour.

Nur ein Jahr spielte Fitzpatric­k für die Northweste­rn University in den Staaten, da er sich schon mit 18 Jahren dazu entschied, zu den Profis zu wechseln. Ein Schritt, der nicht zu früh kam. Schon 2016 stand er im erfolgreic­hen Ryder-CupTeam der Europäer, da war der große Fußball-Fan gerade 22 Jahre jung. Nun darf er sich über ein stattliche­s Preisgeld von 3,15 Millionen Dollar freuen und den Sprung auf Platz zehn der Weltrangli­ste, die überlegen Scheffler anführt.

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AP Glückliche­s Duo: Matt Fitzpatric­k und Billy Foster freuen sich über den Sieg

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