Green Day machten Wien zur „Holiday“-Zone
Die Punk-Band Green Day zeigte sich im Rahmen ihrer „Hella Mega Tour“in hitverdächtiger Bestform.
Es hat zwei Jahre gedauert“, rief Green-Day-Frontman Billie Joe Armstrong im Wiener Ernst-Happel-Stadion fast ungläubig ins Mikrofon. Eigentlich hätten die Punkrocker mit Fall Out Boy und Weezer schon im Juni 2020 mit der gemeinsamen „Hella Mega Tour“hier haltmachen sollen, doch Corona machte den Bands einen Strich durch die Rechnung. Dass das Warten nun ein Ende hatte und 45.000 Fans ins Stadion strömten, spornte zu Höchstleistungen an.
Eröffnet wurde das Konzert am Sonntag von den australischen Punkrockern Amyl and the Sniffers. Weezer spielten noch unter einem sonnigen, wolkenlosen Himmel. Fall Out Boy griffen dann zu Feuer sowie zu lauten Knalleffekten.
Green Day ließen – bevor sie die Bühne betraten – andere die Arbeit für sie erledigen: Queens „Bohemian Rhapsody“, „Blitzkrieg Bop“von den Ramones und Joan Jetts „I Love Rock ‘n’ Roll“schallten aus der Dose. Den Animateur gab eine Person im rosa Hasenkostüm,
die schließlich theatralisch von der Bühne geholt wurde. Dann waren Sänger Billie Joe Armstrong, Bassist Mike Dirnt, Schlagzeuger Tré Cool und Gitarrist Jason White plötzlich da und gaben dem Publikum ein Versprechen: dass man gemeinsam singen, tanzen, und viel Lärm machen werde.
Schließlich war auch die Nacht über Wien hereingebrochen. Nicht nur dieser günstige time slot, sondern auch die nun erstmals mitgerissen wirkenden Fans bewiesen, dass Green Day die unumstrittenen
Headliner dieses MiniaturFestivals waren. Gestartet wurde mit einem Hitfeuerwerk, die Band eröffnete mit „American Idiot“, spielte „Holiday“, „Know Your Enemy“und „Boulevard of Broken Dreams“.
Auch für die „Old-School-Fans“war etwas dabei: „Longview“etwa, das Green Day 1994 veröffentlichten. Das Alter sah man den Musikern nicht an: Die zerzausten schwarzen Haare, der Eyeliner und der Nietengürtel des Sängers standen wie eh und je für das Wesen der Band. Und performt wurde hier sowieso, als wäre man keinen Tag über 49.
Zwei Frauen holte die Band zum Singen und Gitarrespielen sogar auf die Bühne. Samt neuer Gitarre ging es dann auch wieder ins Publikum zurück. „Ich hoffe, du hattest die Zeit deines Lebens“, hieß es im Abschluss-Song „Good Riddance (Time of Your Life)“, auf den ein Konfetti-Regen und ein Feuerwerk folgten. Dafür hat sich die zweijährige Wartezeit gelohnt.