Bereit, König zu sein
Prinz William ist heute 40 Jahre jung. Der Zweite der britischen Thronfolge weiß bei seinem Plan, die Monarchie zu verjüngen, sein Volk hinter sich.
William Arthur Philip Louis MountbattenWindsor, Herzog von Cambridge – heute ist der britische Prinz 40 Jahre alt. Wie der Zweite in der britischen Thronfolge feiern wird, ist nicht bekannt, vermutlich aber diskret.
Sein Vater Charles (73) wird seiner betagten Mutter in absehbarer Zeit am Thron nachfolgen, William scheint aber der König zu sein, auf den sich Großbritannien – wenn schon weiter Monarchie – nach der Ära von Elizabeth II. (96) verständigen könnte. Pflichtbewusst und bodenständig wirkt er, ohne verstockt zu sein. Skandale ließ er aus, darauf scheinen sein jüngerer Bruder Harry und andere Familienmitglieder gebucht zu sein. William und seine Frau Kate (40) sind die, auf die man baut: Laut YouGov-Umfrage hat er 66 Prozent Zustimmung.
Die Kindheit des heute im Reinen mit sich wirkenden dreifachen Familienvaters war von Traumata bestimmt: William war erst zehn Jahre alt, als sich Charles und Diana trennten und ihre desaströse Ehe implodierte. Mit 15 Jahren musste er den Unfalltod seiner Mutter verkraften. William fand trotzdem seine Spur: Nach seinem Studium im schottischen St. Andrews, bei dem er seine Gattin kennengelernt hatte, arbeitete er als Rettungshubschrauber-Pilot. 2017 wurde er zum Vollzeit-Royal, seitdem ist er Repräsentant und Wohltätigkeitsarbeiter. So weit das möglich ist, schützt er seine Familie vor der Klatschpresse. Er ist das Bollwerk, auf den das britische Königshaus setzt – und Gegenpol zu Harry: Die Brüder haben sich nicht mehr viel zu sagen, wie zuletzt bei den Feiern zum 70-jährigen Thronjubiläum ihrer Großmutter offensichtlich wurde. Als Harry und Meghan Mitglieder der Königsfamilie des Rassismus bezichtigten, konterte William: „Wenn wir eines nicht sind, dann eine rassistische Familie.“Er scheint sich ohne Groll in seine Rolle gefügt zu haben, übernimmt viele Termine der fragilen Großmutter.
Gut dosiert werden Fotos einer glücklichen Familie veröffentlicht, zuletzt von William mit seinen drei Kindern in Jordaniens Wüste: Auch George (8), Charlotte (7) und Louis (4) spielten sich ins kollektive Herz. Dass William einst selbst das Windelwechseln in Angriff nahm, wurde mit Wohlwollen und Schmunzeln quittiert. Im Lockdown teilte er sich mit Kate die Kinderbetreuung.
Der „Millennial-Monarch“soll Modernisierungspläne haben: „Er ist weit davon entfernt, ein Passagier auf seiner königlichen Reise zu sein – er hat seine eigene Vision, die Monarchie umzugestalten“, so Adelsexpertin Rebecca English. „Schweigen und dich nie erklären“– das Motto der Königin – dürfte dann ausgedient haben. 42 Prozent der Briten wollen bereits, dass William seinen Vater in der Thronfolge überspringt – und der nächste König wird.