Ob sich Kanzler oder Vizekanzler entschuldigen werden?
Wenn Windeln für Babys endlich gleich viel wert sein werden wie Windeln für Pflegefälle.
Eine Leserin hat empört gemeint, beim Anti-Teuerungspaket würde der große Meilenstein nicht wirklich honoriert: dass endlich Windeln für Babys gleich viel wert sein werden wie jene für ältere Menschen. Dass also bei der Familienbeihilfe nicht nur alle zehn Jahre nach Bitten und Betteln eine Wertanpassung erfolgt. Hätte es den nun beschlossenen Automatismus gegeben, würden Familien nach der Berechnung des Familienverbandes heute immerhin 350 Euro im Jahr mehr erhalten.
Andere fragen sich wiederum, ob sich der Kanzler oder Vizekanzler wegen mancher Wohltaten noch entschuldigen werden. Vorschlag eines Kabarettisten: „Liebe Österreicherinnen, liebe Österreicher, wir bedauern, dass wir Ihnen 500 Euro überweisen. Wir wünschen Ihnen dennoch Freude beim Ausgeben – sei es als Unterstützung für Ihren Urlaub, drei Tankfüllungen Ihres SUV oder für Ihre Stromrechnung.“W as sich da eine Alleinerzieherin von zwei Schülern denkt, die 1200 Euro für ihren 30 Stunden-Job in einem Lokal verdient und eisern spart, um noch pünktlich die Miete zahlen zu können? Ob sie versteht, wenn der Porsche-Fahrer ebenfalls 500 Euro als Klimabonus und Teuerungsausgleich geschenkt bekommt? Sie versteht es ebenso wenig wie der
Chef des Fiskalrates. Der Porsche-Fahrer wohl auch nicht.
Eine Frau, die 500 Euro als kleinen Lottogewinn bezeichnet. Was sie aber auch nicht versteht? Dass eine seit Jahren arbeitslose Köchin in Wien, die kürzlich im ORF ihr Leid klagte und erzählte, dass ihre Kinder keine Markenkleidung kaufen könnten, trotz der vielen freien Stellen in der Gastronomie keinen Job findet. Und mit den Beihilfen fast gleich viel Geld im Monat zur Verfügung habe wie sie. Ihr Befund? Da könne etwas im System nicht stimmen.