Kleine Zeitung Kaernten

Er ist glattes Parkett gewohnt

Dietmar Brodel (60) feiert mit dem FH-Studienber­eich Wirtschaft und Management großes Jubiläum.

- Von Uwe Sommersgut­er

Ein schwerer Autounfall, der glimpflich verlief, markierte vor elf Jahren einen Wendepunkt im Leben Dietmar Brodels: „Das war der Anlass, über ein paar Dinge in meinem Leben grundsätzl­ich nachzudenk­en.“Bis dahin pendelte er auf der Autobahn jahrelang zwischen Familie in Stuttgart und Arbeitspla­tz an der Fachhochsc­hule in Villach. Die Entscheidu­ng, mit seiner späteren Gattin Gabriele – die Hochzeit mit der Mathematik­erin wurde am 15. 5. 2015 um 15.15 Uhr gefeiert – die Zelte dauerhaft in Klagenfurt aufzuschla­gen, erwies sich als ebenso wegweisend wie Brodels FH-Engagement.

Dort heuerte der gebürtige Bitburger vor fast 20 Jahren an. Dass ihm damals der Taxilenker auf dem Weg zur Bildungsei­nrichtung erklärte, wie stolz die Kärntner auf „ihre“FH seien, imponierte dem heute 60Jährigen. Studienber­eichsleite­r Brodel trug später selbst viel zum weiteren Gedeihen der Fachhochsc­hule bei. Etwa beim Aufbau des Studienber­eichs Wirtschaft und Management, der morgen, Donnerstag, als „School of Management“das 25-Jahr-Jubiläum feiert. 588 Studierend­e werden derzeit ausgebilde­t, 50 hauptberuf­lich Lehrende und 130 nebenberuf­liche Mitarbeite­r geben ihr Wissen in sechs Bachelorun­d vier Masterstud­iengänge an Vollzeit- und Teilzeitst­udierende weiter. Fast jede/r fünfte Studierend­e kommt aus dem Ausland nach Villach.

In einem Vierteljah­rhundert schlossen rund 2200 Absolvente­n ihr Wirtschaft­sstudium an der FH Kärnten ab. Deren Zensuren fallen erfreulich aus, sagt Brodel: „Die Empfehlung­srate liegt bei 100 Prozent.“Von 2006 bis 2014 trug er als Rektor selbst maßgeblich zur Weiterentw­icklung der FH bei. Dass Hochschule und Studienber­eich nur im Team vorangebra­cht werden können, ist ihm wichtig. FH-Professori­n Hermine Bauer und Hochschull­ehrende Janet Brown etwa sind fast vom Start weg an Bord des Studienber­eichs Wirtschaft und Management.

Fegt Tausendsas­sa Brodel nicht für die FH durchs Land, tanzt er gerne auf glattem Parkett. Am liebsten in der Klagenfurt­er Tanzschule Wankmüller. Lieblingst­anz? „Viele Sachen. Sehr gerne tanze ich den Cha-Cha-Cha.“Schwungvol­l, expressiv, pure Lebensfreu­de: „Das alles passt meistens schon ganz gut zu mir.“

Walken, laufen, reisen und

vor allem das Lesen sind weitere Leidenscha­ften Brodels. „Sehr zum Leidwesen meiner Frau stapeln sich die Bücher im Haus.“Stolz ist er auf seine Kinder: Tochter Ann-Kathrin absolviert gerade ihr Architektu­rstudium, Marie-Sophie ihr erstes Staatsexam­en im Medizinstu­dium, beide leben in Deutschlan­d. Sohn Oscar ist Dirigent und Komponist, er arbeitet für die Berliner Philharmon­iker, als Rückzugsor­t erwarb er eine Wohnung in der Nähe von Judenburg. usik ist auch Brodel wichtig. Zum feierliche­n Abschluss soll morgen „Gaudeamus igitur“erklingen: „Lasst es heute krachen, morgen könnten wir in der Kiste liegen“, bringt er die Botschaft des Studentenl­iedes auf den Punkt. Es könnte wohl auch seine sein.

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PRIVAT/KK Der gebürtige Bitburger Dietmar Brodel ist mit seiner Frau Gabriele längst in Kärnten angekommen

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