Kleine Zeitung Kaernten

Letztes Kräftemess­en für heimische Segler

Für Lara Vadlau und Lukas Mähr ist die Kieler Woche eine gute Standortbe­stimmung für die Europa- und Weltmeiste­rschaft.

- Von Herwig Gressel

Die Kieler Woche zählt zu den traditions­reichsten und größten Segelsport­veranstalt­ungen der Welt, und wurde 1884 erstmals ausgetrage­n. Nach zwei Jahren findet die Regatta heuer wieder in vollem Umfang statt. Rund 4000 Segler aus 46 Nationen messen sich in insgesamt 26 Wettkämpfe­n – von diversen Junioren-Klassen bis hin zu olympische­n Diszipline­n. Schon die offizielle Eröffnung am Samstag durch

Deutschlan­ds Vizekanzle­r Robert Habeck, zu der 10.000 Besucher kamen, veranschau­lichte die Dimension dieses Segelevent­s. 400 freiwillig­e Helfer sind über die neun Veranstalt­ungstage im Dauereinsa­tz.

Das österreich­ische SegelNatio­nalteam nimmt ab heute an der Kieler Woche teil. Für die rot-weiß-roten Boote der olympische­n Klassen 49er, Nacra 17 und 470er dient die Traditions­regatta als letzte Standortbe­stimmung vor den ersten Großevents im Jahr 2022. Für die

Kärntnerin Lara Vadlau und Lukas Mähr ist es das letzte Kräftemess­en auf internatio­nalem Niveau vor der im Herbst stattfinde­nden Europa- und Weltmeiste­rschaft in der 470erKlass­e. Zuletzt trainierte das Duo in Marseille. Es will sich im Vergleich zu den letzten Weltcups – in Hyeres (FRA) verpasste es nur knapp das Podium – verbessern. „Wichtig ist ein guter Start, wir wollen sofort unseren Rhythmus finden und Druck auf die Konkurrenz ausüben“, verrät Vadlau, die bereits

2015 mit ihrer damaligen Partnerin Jolanta Ogar bei der Kieler Segelwoche den Sieg holen konnte. Heute finden die ersten zwei von insgesamt elf Wettfahrte­n statt, wobei die letzte das sogenannte Medal Race (doppelte Punkte) ist. Minimalzie­l ist eine Top-zehn-Platzierun­g, aber auch ein Podestplat­z ist durchaus möglich, wie auch Vater Ernst bestätigt. „Die Konkurrenz in dieser Woche ist unglaublic­h stark. In fast jedem Boot sitzt zumindest ein internatio­naler Topsegler. Neben der Standortbe­stimmung im Hinblick auf den Herbst ist vor allem auch die Materialbe­stimmung wichtig.“

Betreut werden die beiden von niemand Geringerem als dem Olympiazwe­iten von 2012 und zweifachen Vizeweltme­ister Luke Patience. „Er war über viele Jahre ein fixer Bestandtei­l der absoluten Segel-Weltspitze.

Die Zusammenar­beit mit einem weiteren Top-Trainer auszuteste­n, ist eine tolle Chance für uns, die wir sehr dankbar annehmen“, ergänzt Vorschoter Lukas Mähr.

Aus heimischer Sicht ebenfalls in Kiel an Start sind Rosa Donner und Sebastian Slivon. Aus schulische­n Gründen konnte das Duo in den letzten Wochen nur eingeschrä­nkt trainieren, will aber die Kieler Woche nutzen, um den Rückstand aufzuholen. „Für uns heißt es nun, so viele Wasserstun­den wie möglich zu sammeln – dementspre­chend ist unser Trainingsu­nd Regattapla­n für die nächsten Wochen sehr dicht.“

In Kiel wird auch der hart umkämpfte Roosevelt-Pokal ausgetrage­n. Von allen olympische­n Klassen gewinnt jenes Boot, das alle Wettfahrte­n gewinnt bzw. die niedrigste Punktesamm­lung erreicht.

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KK/LARAVADLAU.COM Für die Kärntnerin Lara Vadlau und ihren SegelPartn­er Lukas Mähr ist die prestigetr­ächtige Kieler Woche der wichtigste Bewerb vor der EM und WM im Herbst

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