Wasser, Zitronen und die Kärntner
„Österreich im Wandel – Faszination Kärnten“ist eine Doku-Neuproduktion.
Chöre, Käsnudeln und Berge – das ist Kärnten. Aber nicht nur: Tausende Seen und Flüsse locken – auch mit mediterranem Flair – während die Wasserkraft fast den gesamten Strombedarf des südlichsten Bundeslandes Österreichs deckt. Damit beschäftigt sich die Dokumentation „Österreich im Wandel – Faszination Kärnten“, eine Produktion von SWR und Arte.
Das Filmteam hat Menschen getroffen, die Tradition und Fortschritt verbinden: Ein Berufsfischer, der sein Handwerk nachhaltig betreibt, ein Imker-App-Erfinder, eine Ingenieurin, die Wasserkraft umweltverträglich macht, sowie Vater und Sohn, die das Verschwinden des tiefst gelegenen Gletschers Kärntens dokumentieren.
Und auch ein visionärer Gärtner, der am Faaker See verschiedene Zitronensorten blühen lässt, ist Teil der Doku. Ebendieser, der Bio-Zitronenbauer Michael Ceron, hat sich seinen eigenen Sehnsuchtsort geschaffen und beschäftigt sich seit einem Vierteljahr
hundert mit der Zitrusfrucht. Mittlerweile hat er über 240 unterschiedliche Sorten.
Um die Doku fertigzustellen, dauerte es – coronabedingt – über zwei Jahre. Aber auch die Zitronenbäume selbst hatten ihren natürlichen Ablauf und so musste das Team rund um Regisseur Nikolas Winter und Ceron geduldig sein. „Die Ernte findet im Frühjahr statt und wir mussten warten.“Neben Zitronen wurden auch Nutztiere und Schädlinge gefilmt. „Es war wahnsinnig aufwendig, aber umso schöner sind die detaillierten Aufnahmen geworden.“
Welche Tiere da im Garten herumschwirren und warum einige ganz besonders wichtig sind, erklärt Ceron: „Einfach gesagt: Marienkäfer sind dazu da, um Wollläuse zu fressen, damit diese nicht die Zitronen fressen.“Und diese können dann von den Menschen gegessen werden, wenn etwa Drei-Hauben-Koch Jürgen Perlinger diese zubereitet. „Quasi ,Das große Fressen im Zitrusgarten‘“, sagt Ceron lachend.